Bochum. . Die Produktpalette ist riesig: Es gibt Diätfutter für Hunde und Katzen, dazu allerhand Nahrungsergänzungsmittel. Die einen füttern roh, andere kochen ihren Lieblingen richtige Menüs. Experten sind sich uneins, welche Ernährungsweise für unsere Haustiere die beste ist.
Hund, Katz’ und Co. sollen mit der Zeit ihren Besitzern ja immer ähnlicher werden. Zumindest in einem Punkt scheint das zu stimmen: Immer neue Ernährungstrends und Produkte überschwemmen den Markt – Diäten oder Vollwertkost sind längst zu Themen auch für unsere Haustiere geworden. Und genau wie beim Menschen streiten auch hier die Experten darum, welche Ernährungsweise die beste ist.
„Das Thema gesunde und ausgewogene Ernährung bei Tieren ist in der Tat gerade sehr hip“, bestätigt Diana Reuber. In ihrer Naturheilpraxis für Tiere in Bochum bekommt sie die aktuellen Entwicklungen hautnah mit. Im Moment sei es vor allem die „Barf“-Bewegung, die immer mehr in Mode kommt. Dabei orientieren sich vor allem Hunde-. aber auch immer mehr Katzenbesitzer an der Ernährung von Wölfen oder Wildkatzen und ernähren ihre Tiere mit rohem Fleisch, Knochen und Gemüse.
Jedes Tier hat andere Bedürfnisse
Egal, welcher Ernährungstrend gerade in Mode ist – Diana Reuber setzt auf Individualität. „Jedes Tier ist anders, hat einen anderen Energiehaushalt“. Deshalb kann sie pauschal auch nicht sagen, welche Methode nun die Beste ist. Generell gilt für sie: „Die Nahrung sollte frisch sein – auch wegen der Salmonellen-Gefahr – und ausgewogen. Das Verhältnis von Eiweiß, Gemüse und Kohlenhydraten muss in Balance sein.“ Fleisch füttert auch sie roh, trotzdem ist sie von „Barf“ nicht überzeugt. „Wir haben ja keine Wölfe mehr, sondern Hunde. Unsere Tiere müssen nicht frieren, selber jagen oder für eine längere Zeit auch mal ohne Nahrung auskommen.“ Deshalb habe ein Hund einen ganz anderen Energiebedarf als ein freilebender Wolf.
„Wildtiere essen auch nicht jeden Tag das Gleiche“
Eines sei für eine gesunde Ernährung ganz besonders wichtig, sagt Reuber: Abwechslung. Denn so viel Wolf steckt dann doch noch im Hund: „Wildtiere essen auch nicht jeden Tag das Gleiche.“ Sie weiß, dass sie mit dieser Meinung nicht immer auf Gegenliebe stößt: Sowohl Stiftung Warentest als auch der Bundesverband der praktizierenden Tierärzte in Deutschland raten dazu, bei einem Futter zu bleiben. „Wenn man es doch umstellen muss, dann nicht abrupt, sondern behutsam über einen längeren Zeitraum“, sagt Astrid Behr, Tierärztin und Sprecherin des Verbandes. Auch die Rohfütterung sieht sie skeptisch: „Das Risiko einer Salmonellen-Infektion steigt.“ Ihr Tipp: „Egal ob ein gutes Alleinfuttermittel oder selbst gekocht – für das Tier ist das am besten, was es am besten verträgt.“
Da stimmt auch Tierheilpraktikerin Diana Reuber zu. Sie hat nichts gegen Trocken- oder Dosenfutter, aber: „Die Qualität muss stimmen.“ Billigfutter sei nicht gesundheitsfördernd, könne im schlimmsten Fall sogar krank machen. „Der Hund ist zwar robust, aber irgendwann können Probleme auftreten: Allergien, Durchfall, Augen- und Ohrenentzündungen.“
Fast drei Milliarden Euro für Futter ausgegeben
Gutes Futter sei zwar teurer, „dafür braucht man aber auch weniger“. Und Besitzer scheinen bereit zu sein, für ihre Tiere mehr auszugeben: Im Jahr 2010 haben sie laut Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe allein für Fertignahrung fast drei Milliarden Euro berappt. Das ist etwa ein Prozent mehr als im Vorjahr – obwohl die Zahl der Haustiere im Vergleich zum Vorjahr auf 22,3 Millionen leicht gesunken ist.
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