Bochum/Witten/Herne. . In die Wohnung eines jungen Paares sind unbekannte Täter in dieser Woche eingestiegen. „Einfach nur sauer“ sei er, sagte er unserer Zeitung. Der Täter erbeutete einen Laptop - und damit auch „wichtige Daten“. Kripobeamter Olaf Rauscher war beim Tatort und sammelte mit seinen Kollegen Spuren.

Als der junge Mann am vorigen Montagnachmittag von der Arbeit nach Hause kam und die Haustür des Mehrfamilienhauses aufschloss, wunderte er sich: Seine Wohnungstür stand offen. Erst dachte er, seine Freundin sei kurz vor ihm nach Hause gekommen. Doch dem war nicht so. Schnell stellte sich heraus, dass Einbrecher in der Parterrewohnung waren.

An der Wohnungstür fand der Mann Kratzspuren, die vorher nicht da waren. Dafür war nun das Laptop weg, das im Wohnzimmer gelegen hatte. Er sei „einfach nur sauer“, sagte das Einbruchsopfer der WAZ. Auf dem Laptop „waren wichtige Daten. Sehr ärgerlich“.

Die Täter haben diesmal keine Verwüstung in der Wohnung hinterlassen. Das ist bei vielen Einbrüchen anders. „Es ist alles ein bisschen brutaler geworden“, sagt Kriminalhauptkommissar Olaf Rauscher vom Kommissariat 14. Mit seinem Kollegen Asso Blum und der Spurensicherung vom KK43 fährt er regelmäßig hinaus zu frisch gemeldeten Tatorten in Bochum, Herne und Witten und findet schweren Schaden vor - und nicht nur materiellen. „Die meisten Opfer sind sehr betroffen“, sagt er. Der eine weine, der andere sei wütend. Teilweise seien sie „traumatisiert“. Die eigenen vier Wände empfinden viele als absoluten Schutzraum. Polizeipräsidentin Diana Ewert: „Man ist als Einbruchsopfer in seiner Intimsphäre angegriffen.“ Die psychischen Folgen können bis zum Waschzwang oder zur Arbeitsunfähigkeit reichen.

„Die meisten sind nicht gut gesichert“

Acht bis zehn Einbrüche werden dem Einbruchskommissariat (KK14) pro Tag gemeldet. Rauscher und seine Kollegen von der Spurensicherung steigen dann schnell ins Auto und sammeln Beweise wie Fingerabdrücke oder Fußspuren. Auch DNA-Spuren werden gesichert. Meistens haben die Täter eine Balkontür oder ein Fenster aufgehebelt. Ein Schlitzschraubendreher reiche oft aus — und man sei drin. „Die meisten sind nicht gut gesichert.“

„In der Regel“ würden die Opfer ihre Wertsachen im Schlafzimmer aufbewahren - „zwischen der Wäsche“. Die Täter wüssten dies aber. Auch die Kaffeedose sei ein beliebter Ort. Ein Möbeltresor natürlich auch. Aber der müsse, so Rauscher, auch mit Schwerlastdübeln fixiert werden. Täter könnten sonst den ganzen Tresor mitnehmen.

Rauschers Büro steckt voller Akten mit aktuellen Fällen. Wenn er nicht am Tatort arbeitet, arbeitet er die Akten ab. Sie landen später bei der Staatsanwaltschaft. Oft lautet das Ergebnis: Verfahren wird mangels Täterhinweis eingestellt. Die Aufklärungsquote lag im vorigen Vorjahr im ganzen Polizeibezirk Bochum bei 16 Prozent.