Witten. . Mit 1,5 und 1,9 Promille Alkohol im Blut sind zwei 15-jährige Mädchen in Witten ins Krankenhaus eingeliefert worden. Eines der Mädchen hatte eine Alkoholvergiftung, die Freundin stand kurz davor. Die Drogenberater der Diakonie Mark-Ruhr kümmerten sich um die beiden Teenager.

Als die beiden 15-Jährigen ins Marien-Hospital eingeliefert wurden, hatten sie 1,5 und 1,9 Promille Alkohol im Blut. Die Ärzte diagnostizierten bei einer 15-Jährigen eine Alkoholvergiftung, die andere war kurz davor. „Das ist leider keine Seltenheit“, weiß Heike Malz von der Drogenberatung der Diakonie Mark-Ruhr, die sich zusammen mit ihrem Kollegen Dirk Bannasch um die Jugendlichen gekümmert hat.

Die Mädchen hatten bei älteren Freunden in kurzer Zeit viel Wodka getrunken – viel mehr als früher, berichteten die Mädchen später. Als Nachbarn in dieser Nacht wegen der Lautstärke die Polizei riefen, war eine der Jugendlichen schon nicht mehr ansprechbar. Ihre Freundin und sie wurden sofort mit dem Krankenwagen ins Marien-Hospital gebracht. Ihre Eltern durften sie erst einen Tag später wieder abholen.

Eltern fühlen sich oft hilflos

Vorher haben die Drogenberater sowohl mit den Mädchen als auch mit den Eltern gesprochen. Dass sich diese nach so einem gefährlichen Vorfall hilflos fühlen, sei verständlich, sagt Heike Malz. Wichtig sei aber, Konsequenzen zu ziehen und – zumindest für eine gewisse Zeit – ein Partyverbot auszusprechen. Alkohol komplett zu verbieten, sei in den meisten Fällen nicht durchzusetzen. Eltern sollten aber feste Regeln für ihre Kinder aufstellen, so Dirk Bannasch. Zum Beispiel: Einem Glas Alkohol müssten immer zwei Gläser anti-alkoholische Getränke folgen. Dann dauere das Trinken einfach länger – und irgendwann habe man keinen Durst mehr, so der Experte.

Gewohnheitsmäßiges Trinken fange bei so jungen Menschen deutlich früher an als bei Erwachsenen. Da reiche es schon, wenn die Jugendlichen regelmäßig am Wochenende tränken. Diesen jugendlichen Alkoholikern könne irgendwann nur noch eine stationäre Entgiftung helfen – aber einen Platz zu finden, sei immer noch extrem schwer, hier gebe es „exorbitante Wartezeiten“, schlagen die Wittener Drogenberater Alarm.