Witten. .

Vielen Gästen von „Kemnade in Flammen“ fehlte das traditionelle Höhenfeuerwerk. Dass darauf verzichtet wurde, begründete Veranstalter Oeztorun mit dem neuen Konzept. Zudem versicherte er, dass es kein Chaos mehr bei der Bimmelbahn geben werde.

Lange Gesichter gab’s auch bei vielen Wittener Besuchern, die über das Pfingstwochende zu „Kemnade in Flammen“ ein Höhenfeuerwerk wie in den Vorjahren erwartet hatten (wir berichteten). „Wir hatten einfach ein anderes Konzept, bei dem der See im Mittelpunkt stehen sollte“, erklärt Onur Oeztorun, Chef der Veranstalterfirma „4 Works“.

Der Titel jedenfalls versprach einiges: „Sea of Flames“, See in Flammen, hatte Oeztorun sein neues Konzept genannt. Und in den vergangenen Jahren leuchtete ein Höhenfeuerwerk rund eine Viertelstunde lang und versetzte die Besucher in Verzückung. Am Samstagabend jedoch erhellten die Raketen nur für einige Sekunden den Himmel.

Erstmals Bühne auf dem Wasser in Höhe von Oveney

Aber um den See zu inszenieren, sei auf dem Wasser in Höhe von Oveney erstmals eine Bühne für Bands errichtet worden, so Oeztorun. „Wir haben dabei ja auch mit verschiedenen Flammensystemen und Lasershows gearbeitet“, argumentiert er.

Und dass durch das Fehlen eines Höhenfeuerwerks Kosten eingespart wurden, sei nicht der Fall gewesen. Im Gegenteil: „Allein die Bühnenshow am späten Samstagabend mit allem technischem Aufwand und einem kleineren Feuerwerk hat um die 18 000 Euro gekostet“, erklärt Oeztorun. Und die Abschlussveranstaltung am Montagabend ab 22.30 Uhr, die rund eine Dreiviertelstunde samt Live-Auftritt eines Saxofonisten und einer Lasershow gedauert habe, habe nochmal mit 12 000 Euro zu Buche geschlagen.

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Von DerWesten

Dass das Fehlen eines großen Höhenfeuerwerks für so viele lange Gesichter sorgte, überraschte auch Wilfried Perner, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Kemnade GmbH, die die Fläche an den Veranstalter vermietet hatte. „Wir haben im Vorfeld verschiedene Konzepte eingeholt. Und dieses hat uns am meisten überzeugt“, erklärt Perner. Sowohl er als auch Onur Oeztorun beteuerten aber, dass sie die Kritik im Falle einer erneuten Zusammenarbeit für das nächste Mal beherzigen wollten.

Weg vom Ballermann-Image

Insgesamt sei es gelungen, das Niveau der Veranstaltung zu heben, meint Perner. Bekanntlich wollte „Kemnade in Flammen“ weg vom Ballermann-Image, hin zu einer familienfreundlichen Veranstaltung. Im Gegensatz zu manchen Besuchern, die nun kritisierten, es habe diesmal fast nur noch eine Reihung von „Fressbuden“ gegeben, sprach Perner von einer „gastronomischen Meile“.

Ruhiger als in früheren Jahren sei die Veranstaltung auch für die 38 Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) verlaufen, die dabei täglich im Einsatz waren, erklärt der Wittener DRK-Mitarbeiter Christian Schuh. 64-mal leisteten sie Hilfe, u.a. wegen Alkoholkonsums oder Kreislaufproblemen von Besuchern. Es hätten sich aber keine Gäste gemeldet, die bei den chaotischen Szenen nach Gedränge in der Bimmelbahn von Oveney nach Heveney verletzt wurden, sagt Schuh. Vergleichbares werde es künftig nicht mehr geben, so Oeztorun, „und wenn wir die Leute künftig einzeln abholen.“