Witten. Die Hardenstein-Gesamtschule wird ihren Nebenstandort aufgeben. Nun gibt es erste Pläne, wie ein Neubau am Hauptstandort aussehen könnte.
Die Hardenstein-Gesamtschule wird ihren Nebenstandort am Vormholzer Ring aufgeben. Das wurde bereits 2021 so beschlossen. Somit sollen auch die bislang „ausgegliederten“ Jahrgangsstufen fünf und sechs zum Hauptstandort „An der Wabeck“ ziehen. Jetzt wurde ein erstes mögliches Raumkonzept vorgelegt.
„Es war uns wichtig, dass wir sowohl die Interessen der Schule als auch des Schulträgers berücksichtigen“, sagt Wittens Schulentwicklungsplaner Heinfried Habeck. Auf der einen Seite müsse die Schule an ihr System denken, die Verwaltung hingegen die finanziellen Aspekte berücksichtigen. Er hat den Auftrag der Verwaltung bekommen, einen Raumplan für die Hardenstein-Gesamtschule zu erarbeiten.
Hardenstein-Gesamtschule in Witten: Neubau könnte viergeschossig werden
Der ehemalige Lehrer schlägt einen zusätzlichen viergeschossigen Neubau vor, in dem die Jahrgangsstufen fünf bis sieben unterkommen sollen. „Ein Neubau nur für die Jahrgänge fünf und sechs würde keinen Sinn machen. Wir würden die Probleme nur verlängern.“ Denn durch den Auszug der siebten Klassen aus dem Hauptgebäude würde es auch dort neue Kapazitäten und mehr Platz für die höheren Stufen geben.
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Aber zurück zum Neubau. Im Erdgeschoss könne zum Beispiel die Mensa Platz finden. „In Zeiten gesunder Ernährung wird dieser Aspekt immer wichtiger. Das, was es derzeit an der Hardensteinschule gibt, kann man nicht wirklich Mensa nennen“, sagt Heinfried Habeck. Im ersten Obergeschoss soll die fünfte Stufe einziehen und es Räume für die Verwaltung, etwa das Sekretariat, geben. Ein Stockwerk darüber sind die sechsten Klassen zu Hause. Zudem soll es dort extra Räume für den Kunstunterricht geben. Ganz oben kann sich dann der siebte Jahrgang ausbreiten, weiterhin sind dort Musikräume geplant. Jedes Stockwerk soll knapp 540 Quadratmeter groß sein. Hinzu kommen die Verkehrsflächen, also zum Beispiel Flure oder Eingangsbereiche.
„Es ist wichtig, dass wir hier in die Höhe und nicht in die Breite bauen. So sparen wir in jedem Fall Platz“, sagt Schulentwicklungsplaner Habeck. Wie teuer das Ganze wird, ist noch nicht bekannt, auch ein Zeitplan liegt noch nicht vor. „Mir liegt es am Herzen, zu sagen, dass wir hier nicht von Ausgaben, sondern von Investitionen in den Bildungsbereich sprechen.“ Das sei insbesondere deshalb wichtig, weil die Schülerinnen und Schüler keine leichte Zeit hinter sich haben. „Corona hat nicht nur ein bisschen, sondern sehr viel hinterlassen. Die Zeit, in der die Kinder zu Hause waren, hat zur sozialen Vereinsamung geführt. Das spürt man auch jetzt noch“, sagt der Schulexperte.
Raumkonzept muss viele Punkte berücksichtigen
Auch deshalb sei zu wenig Raum ein großes Problem. Zum Beispiel habe nach Corona die Zahl der Schulbegleiter und Sozialarbeiter zugenommen. „Und natürlich kann man auch die nicht einfach auf den Schulhof auslagern“, sagt Habeck. Ein weiterer Punkt seien die Inklusion und Migration. „Es gibt deshalb unterschiedliche Sprach- und Schulkenntnisse. Auch das muss separat gefördert werden. Und auch hier braucht es wieder Platz“, skizziert Habeck die vielen Anforderungen an ein Raumkonzept.
Für die Hardensteinschule steht ein solches nun vorerst. Nachteile sollen dabei nicht entstehen. „Es ist noch einmal wichtig, zu betonen, dass auch für die weiteren Jahrgänge weiter genügend Platz da ist“, sagt Schulausschussvorsitzender Arnold Evertz (Grüne). Aber noch stehen die Pläne ja auch noch ziemlich am Anfang.
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