Witten. Die Arbeiten an der Wittener Straßen dauern noch bis Ende 2025. Somit wird es auch weiterhin einen Schleichverkehr geben. Wie reagieren Anwohner?
Die Baustelle an der Wittener Straße geht bekanntlich in die Verlängerung. Bis Ende 2025 werden die Arbeiten noch andauern, anderthalb Jahre länger als ursprünglich geplant. Für die Anwohner der umliegenden Nebenstraßen bedeutet das, dass sie trotz Verbotsschildern und Sperrbaken noch länger mit Abkürzungsverkehr leben müssen. Die Bürgerinitiative der Rüsbergstraße in Kämpen wendet sich deshalb nun an die Polizei.
In einer Mail an das Polizeipräsidium Bochum, die dieser Redaktion vorliegt, heißt es zwar: „Wir haben Sie in den letzten Monaten vielfach gebeten, den Durchgangsverkehr zu kontrollieren. Ihre zeitlich punktuellen Einsätze vor Ort haben zeitlich punktuell tatsächlich Wirkung gezeigt.“ Trotzdem sei die Zahl der Autos, die durch die Rüsbergstraße fahren, alleine im April täglich auf über 2000 gestiegen. Selbst an den Wochenenden waren es laut Initiative immer noch über 1200 am Tag.
Polizei kontrolliert Verkehr in Witten seit Januar 2023
Insbesondere die hohen Geschwindigkeiten sowie „die Ignoranz der sonstigen Verkehrsregeln und die Rücksichtslosigkeiten“ machen den Anwohnern der Rüsbergstraße Sorgen. Deshalb wollen sie sich mit der Polizei zusammensetzen, um auszuloten, welche Maßnahmen in Zukunft getroffen werden können.
Wie viel Aussicht auf Erfolg das Ganze hat, bleibt jedoch abzuwarten. „Die polizeiliche Aufgabenwahrnehmung dient nicht der Eindämmung des Verkehrs, sondern der Verkehrsüberwachung zum Zwecke der Verkehrssicherheit. Somit trifft die Polizei keine Maßnahmen zur Verkehrseindämmung“, sagt Polizeisprecherin Gianna Kruck. Die Polizei verweist darauf, dass sie bereits seit Januar 2023 Kontrollen durchführt, um eventuelle Verstöße gegen die „Anlieger frei“-Regel zu ahnden.
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„Darüber hinaus führen die Kolleginnen und Kollegen vor Ort verkehrsdidaktische Gespräche mit unberechtigt durchfahrenden Verkehrsteilnehmern und stehen im kommunikativen Austausch mit Anwohnern“, so Kruck. Die letzten Kontrollen habe es im April gegeben. „Schwerpunktmäßig wurden Durchfahrtskontrollen und Geschwindigkeitsüberwachungen durchgeführt.“
Rüsbergstraße ist keine offizielle Umleitung mehr
Mehr Maßnahmen scheint es vorerst auch seitens der Stadt nicht zu geben. „Aus den Beobachtungen des Ordnungsamtes und der Polizei ist erkennbar geworden, dass die Verkehrsmenge abgenommen hat, nachdem die Rüsbergstraße nicht mehr Bestandteil der Umleitungsnavigation war, zum Beispiel bei Google Maps“, so die Antwort auf eine Anfrage dieser Redaktion. Zudem sei die Rüsbergstraße im Baustellenatlas von Straßen.NRW als Vollsperrung gekennzeichnet, damit Ortsfremde mit Navigationssystem erst gar nicht in den Bereich hineinfahren.
Dass die Baustelle Wittener Straße nun länger andauere, führe nicht dazu, dass weitere Maßnahmen zur Verkehrsregelung getroffen werden, so die Stadt. Man habe in der Vergangenheit unter anderem bei Ortsterminen mehrere Optionen durchdacht, wie zum Beispiel eine Baustellenampel, bauliche Eingriffe, permanente Kontrollen oder Verkehrssperren. Aus mehreren Gründen, etwa der „rechtlichen Nicht-Zulässigkeit“ oder mangelnden personellen Ressourcen bei ständigen Kontrollen, seien weitere Maßnahmen aber verworfen worden.
Und so scheint es, als müssten die Anwohner der Rüsbergstraße die kommenden 18 Monate noch mit dem Durchgangsverkehr leben.
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