Witten. Mark Daniel kommt am Wochenende in seine Heimat Witten. Zwei Lesungen stehen an. Und er denkt an neue Storys - über Drachenboote und Zwiebeln.
Er freut sich schon wie Bolle auf das anstehende Wochenende, wenn er mal wieder aus Leipzig zum „Heimspiel“ in die Ruhrstadt kommt. Mark Daniel wird in der Husemannhalle und im Hospiz aus seinem Witten-Buch „Ker, wat schön!“ lesen. Und damit für nostalgische Momente sorgen. Doch der 56-jährige Autor und Journalist ruht sich nicht auf dem unerwarteten Erfolg aus. Neue Werke sind geplant.
300 Exemplare zu verkaufen, ein oder zwei Lesungen zu machen - das hätte Mark Daniel schon gereicht, nachdem das knapp 200 Seiten starke Büchlein voller Anekdoten im vergangenen Mai erschienen ist. Jetzt hat er schon fast 2000 Bücher verkauft und die Anzahl der Lesungen steuert auf den zweistelligen Bereich zu. „Es ist absolut faszinierend, dass eine ganze Generation darauf anspringt“, sagt Daniel, der auch mal für die WAZ im Einsatz war und jetzt als Lokalreporter bei der Leipziger Volkszeitung arbeitet.
Lesungen in Witten sind „wie ein Klassentreffen“
Wenn er in Witten vorlese, dann sei das wie ein Klassentreffen. Viele aus dem Publikum kämen immer wieder, um in alten Zeiten zu schwelgen, das einstige Lebensgefühl auferstehen zu lassen. „Das Echo ist so toll. Damit erfüllt sich ein Traum“, freut sich Mark Daniel. Am Freitag wird er anreisen und bis Sonntag bleiben. Neben Familienbesuchen - seine Schwester lebt in Witten - stehen weitere liebe Gewohnheiten auf dem Programm.
Regelmäßig geht Mark Daniel ins Café Leye. Er mag die Atmosphäre dort und das gesunde Müsli. Obligatorisch ist auch ein Besuch im Klimbim: „Egal, ob ich verabredet bin oder nicht, ich treffe da immer Leute, die ich kenne.“ Als er dort zuletzt gelesen hat und das Kapitel über die Kneipe dran war, hätten der Wirt und sein Sohn vor Rührung geweint. Außerdem schaut der Autor auf dem Campingplatz Steger vorbei. Und er guckt immer, was es Neues gibt in der Gegend.
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„Ich liebe Leipzig“, sagt Daniel über die Stadt, in der er seit über 30 Jahren lebt. „Aber je älter ich werde, desto nostalgischer werde ich auch.“ Deshalb zieht es ihn immer wieder gen Heimat. Und deshalb auch wird es ein zweites Witten-Buch geben - wenn auch nicht vor 2027. Denn aktuell schreibt er seine skurrilen Erlebnisse mit dem Deutschland-Ticket auf. Das Buch soll zum Jahresende fertig sein und zur Leipziger Buchmesse 2025 erscheinen.
Danach dann also ein neues Werk über die Heimatstadt. Denn wenn er auch vom Hohenstein bis zum Wiesenviertel, von Earny Dussin bis Peter Steger vielen Orten und Promis huldigt - so manches Kapitel fehlt noch im humorvollen Reigen. „Die stammelnden Heimkinder“ zum Beispiel, eine Punk-Band aus Schulzeiten. „Die waren damals so Kult“, schwärmt Mark Daniel. Er will aber gar nicht immer so sehr in der Vergangenheit wühlen und hat sich deshalb in diesem Jahr mit einem Team zum Drachenbootrennen angemeldet. Der 600. Geburtstag der Zwiebelkirmes - klar, da muss er hin. Und Menschen wie der im Juni verstorbenen Fotografin Barbara Zabka will er auch ein Kapitel widmen.
Besondere Radtour durch Witten
Im Sommer plant er zudem eine ganz besondere Radtour durch Witten, bei der Literatur natürlich eine Rolle spielt. Aber mehr wird noch nicht verraten. Zunächst kann Daniel das Wochenende kaum erwarten. „Ich freue mich wie ein Kind darauf.“
Mark Daniel liest am Freitag, 12. April, um 19 Uhr in der Husemannhalle. Eintritt frei, Spenden erbeten. Am Samstag (13.4.) ist er ab 17 Uhr im Hospiz zu Gast. Diese Lesung ist bereits ausverkauft.
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