Witten. Vor einer Kita in Witten liegen immer wieder Hundehaufen. Jetzt sind die Kinder sogar selbst tätig geworden und wollen dagegen angehen.

Den Kindern und Beschäftigten der Awo-Kita an der Kreisstraße in Witten stinkt‘s. Immer wieder lassen Hundebesitzer die Kothaufen ihrer Vierbeiner direkt vor dem Zaun des Kindergartens an der Seite des Rheinischen Esels liegen. Jetzt wurden extra schon Schilder angebracht. Zu helfen scheint das aber nicht.

„Ich habe das Gefühl, dass seitdem noch mehr Hundehaufen dort hinterlassen werden“, sagt Kita-Leiter Patrick Bräuer. In einem gemeinsamen Projekt haben die Erzieherinnen die Schilder mit der Aufschrift „Hier ist kein Hundeklo“ mit den Kindern gebastelt. „Irgendwas müssen wir ja tun“, so der 35-Jährige. Viele Hundebesitzer scheinen das aber eher als eine Art Einladung zu sehen.

Hundekot an Wittener Kita: Problem besteht seit Jahren

Das Problem an der Kreisstraße besteht bereits seit Jahren. „Es wird in letzter Zeit aber immer mehr“, so der Kita-Leiter. Täglich würde mindestens eine Handvoll Hundekot vor dem Zaun liegen. „Es ist wirklich nicht zu verstehen. Man sieht doch, dass hier eine Kita ist.“ Auf deren Gelände direkt am Zaun haben die Beschäftigten ein paar Naschsträucher, unter anderem mit Himbeeren, gepflanzt. „Die Kinder sollen dort im Sommer auch mal was pflücken können. Aber wenn direkt vor den Sträuchern Kot liegt, geht das natürlich nicht“, sagt Bräuer.

Leider kein seltenes Bild: Marlon (v.l.), Theodor und Milan vor einem der Kothaufen, die fast täglich vor der Kita liegen.
Leider kein seltenes Bild: Marlon (v.l.), Theodor und Milan vor einem der Kothaufen, die fast täglich vor der Kita liegen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Mittlerweile komme man dem Dreck nicht mehr hinterher. „Die Erzieherinnen geben schon ihr Bestes, aber wir haben ja auch noch andere Aufgaben, als die Haufen wegzumachen.“ Derzeit seien an der Kreisstraße die Gärtner tätig. „Da wird sich dann auch um den Dreck gekümmert, aber das ist ja auch nur ein kurzer Zeitraum“, so der Kita-Leiter.

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Das Kot-Problem auf dem Rheinischen Esel ist kein Neues. An vielen Stellen liegen immer wieder Hundehaufen. „Wir gehen dort öfter spazieren. Das ist wirklich nicht schön“, sagt Patrick Bräuer. Einige Kinder würden immer wieder in die Haufen treten. Besonders ärgert den 35-Jährigen, dass die Hundebesitzer die Mülleimer dort nicht nutzen. „Direkt bei uns gegenüber steht auch einer. Wieso kann man die Kotbeutel da nicht einfach hineinwerfen?“

Stadt Witten lehnt DNA-Datenbank ab

Auch in der Politik sind die Hundehaufen im Stadtgebiet immer wieder Thema. Die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) schlug zuletzt eine DNA-Datenbank vor. Darin sollen alle Hunde registriert und die Haufen mit der DNA verglichen werden, so dass die Besitzer im Nachhinein zur Rechenschaft gezogen werden.

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Die Stadt hat dem Plan nun aber einen Riegel vorgeschoben. „Nach derzeitigem Rechtsstand dürfte die notwendige Erstellung einer Hunde-DNA-Datenbank rechtlich unzulässig sein“, heißt es in einer Antwort auf eine WBG-Anfrage. Es gebe sowohl finanzielle als auch datenschutzrechtliche Bedenken.

Gleichzeitig teilt die Stadt mit, dass die Mitarbeiter der Straßenreinigung an einigen Orten bis zu fünfmal die Woche Hundekot entfernen. Kita-Leiter Patrick Bräuer hat das bereits auf dem Rheinischen Esel beobachtet. „Aber auch die Stadt kommt dem nicht hinterher“, sagt er. Bräuer hofft trotzdem, dass zumindest bei einigen Hundebesitzern irgendwann Vernunft einkehrt.