Witten. Auf dem Rheinischen Esel in Witten werden keine Spender für Hundekotbeutel aufgestellt. Der Aufwand sei laut Stadt zu groß. Frust bei der SPD.
Ein „Hunde-WC“ auf dem Rheinischen Esel in Witten hatte die SPD in einer Anfrage an Bürgermeister Lars König gefordert. Doch die Stadtverwaltung lehnt den Vorschlag ab, solch eine Kombination aus Hundekotbeutelspender und Abfallbehälter an der auch bei Gassi-Gängern beliebten Strecke testweise aufzustellen. Der Aufwand sei zu groß.
Für die Sozialdemokraten ist diese Antwort „ernüchternd“. Ziel sei es gewesen, dass die Hinterlassenschaften der Vierbeiner dort die Spaziergängerinnen und Spaziergänger als auch Radfahrerinnen und Radfahrer nicht länger stören.
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Leerung der Mülleimer und Auffüllen der Beutelspender für Stadt Witten „nicht leistbar“
Bürgermeister König weist in seiner Antwort drauf hin, dass die Stadt sich bewusst dafür entschieden habe, auf Rad- und Forstwegen keine oder nur sehr wenige Mülleimer aufzustellen. Dies gelte auch für den Rheinischen Esel. Das Aufstellen von zwei bis vier Tüten-Spendern und Papierkörben „würde einen aktuell nicht leistbaren zusätzlichen Aufwand bei der Leerung der Papierkörbe und der Auffüllung der Tütenspender nach sich ziehen“, heißt es.
Die Erfahrung, auch in anderen Kommunen, habe zudem gezeigt, so die Stadt in ihrer Antwort, dass mehr Papierkörbe nicht automatisch zu mehr Sauberkeit führen. „Dabei macht doch der eigene Versuch erst klug“, ärgert sich Robert Beckmann, Sachkundiger Bürger der SPD-Fraktion. Er hatte die Anfrage mit Fraktionschef Uwe Rath und Ratsherr Tim Koch auf den Weg gebracht.
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Bürgermeister: Hunde-Klos keine nachhaltige Idee
Die Idee der Genossen wird vom Bürgermeister als „nicht nachhaltig angesehen“. Daher werde auch nicht nach alternativen Standorten zum Rheinischen Esel gesucht werden. Das Problem des Hundekots sei ein „Hundehalterproblem“ und werde sich nicht durch zusätzliche Mülleimer entscheidend zum Positiven verändern, so der Standpunkt der Stadt. „Der Verweis auf die Halter darf aber nicht davon ablenken, dass die Stadt auch ihre eigenen Leistungen einmal hinterfragen müsste“, sagt Robert Beckmann von der SPD.
Wer das Häufchen des eigenen Vierbeiners einfach achtlos liegen lässt, dem droht in Witten ein Bußgeld zwischen 120 und 150 Euro. Allerdings muss man direkt dabei erwischt werden. Und das passiert selten. Nach Angaben der Stadt liegt der Schnitt pro Jahr bei sieben bis zehn Personen.
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Thema beschäftigt die Politik schon länger
Nach Meinung der SPD reichen nur Verbote nicht aus. Die Stadt müsse auch selbst Angebote machen, wie eben jene vorgeschlagenen Kotbeutel-Spender, die die Verwaltung aber ablehnt. Die SPD-Politiker befürchten: „So kommen wir niemals weiter.“ Auch die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) hatte das Thema bereits vor einigen Jahren auf die Agenda gesetzt, war aber ebenfalls gescheitert.
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Ärger über Hundekot gibt es immer wieder, zuletzt im Wiesenviertel. Lange bekannt ist auch die Problematik am Rheinischen Esel, gerade am Anfang in Höhe des Toom-Parkplatzes. Echte Schwerpunkte gibt es laut Stadt aber nicht. Die Beschwerden würden sie letztlich aus dem ganzen Stadtgebiet erreichen.
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