Witten. Lange wurde in Witten um die Ausweisung des Vöckenbergs als Gewerbefläche gerungen. Nun ist der Regionalplan offiziell in Kraft getreten.
Das jahrelange Tauziehen um den Vöckenberg in Witten hat nun sein zumindest vorläufiges Ende gefunden. Denn mit der Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen am 28. Februar 2024 ist der Regionalplan Ruhr ganz offiziell in Kraft getreten. Zuletzt hatte noch die SPD Stockum in letzter Minute versucht, die Ausweisung des Grünzuges an der A44 als Gewerbegebiet zu verhindern.
Doch vergeblich. Im vergangenen November hatte bereits die Regionalversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) grünes Licht für den Plan gegeben, der mit rund 12.000 Seiten mehrere Aktenordner füllt und festlegt, wo in Zukunft Gewerbe, Wohnungsbau, Verkehr und Natur ihren Platz haben. Der formale Prozess, der sich über insgesamt zwölf Jahre hinzog, war damit bereits beendet.
Regionalplan lag zur rechtlichen Prüfung bei Landesplanungsbehörde
Im Anschluss ging der Regionalplan zur rechtlichen Prüfung an die Landesplanungsbehörde. Hier wollte die SPD Stockum ansetzen. Denn nach ihrer Auffassung sei die Ausweisung der derzeit landwirtschaftlichen Nutzfläche zwischen A 448, Pferdebachstraße und Stockumer Straße als künftiges Gewerbegebiet rechtswidrig. Seit fast 100 Jahren sei sie als solche ausgewiesen. Auch fürchten die Sozialdemokraten den Verlust der Fläche als Frischluftschneise für Annen und die Innenstadt.
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Am 8. Februar beschloss der Ortsverband, Einwendungen bei der Planungsbehörde zu erheben. Doch bereits am 16. Februar dieses Jahres bestätigte die Landesplanungsbehörde dem RVR, dass es bei der Aufstellung des Planes keine rechtlichen Fehler gegeben hat. Keine zwei Wochen später trat er mit seiner Veröffentlichung in Kraft und ist nun rechtlich bindend.
Gewerbegebiet ist nur eine Option
„Das ist nun das Planwerk, an dem wir unsere Arbeit ausrichten“, sagte Sebastian Paulsberg, Leiter des Planungsamtes, im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima. Das heißt jedoch nicht, dass für den Vöckenberg sofort ein Bebauungsplan aufgestellt wird. Immer wieder haben Politiker, aber auch die Verwaltung betont, dass es sich lediglich um eine Option handle. Wie es mit dem umkämpften Grünzug weitergeht, liegt in den Händen des Rates.
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