Witten. Über 1000 Schutzsuchende aus der Ukraine haben eine neue, zumindest vorübergehende Heimat in Witten gefunden. Was ist mit Wohnung, Sprache, Job?
In Witten leben rund 1400 offiziell gemeldete Flüchtlinge aus der Ukraine - 412 Männer, 665 Frauen und 316 Kinder unter 18 Jahren. Dank privater Initiative ist es gelungen, dass nur noch die wenigsten auf eine städtische Unterkunft angewiesen sind - aktuell leben dort rund 60 Menschen. Alle anderen dürften privat eine Wohnung gefunden haben. Die zu Kriegsbeginn deutlich spürbare Flüchtlingswelle sei inzwischen deutlich abgeflaut, so die Stadt. „Es kommen noch vereinzelt Menschen aus der Ukraine“, heißt es.
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„Noch immer kommen Vorschläge von deutschen Bürgern, dass sie eine freie Wohnung haben. Die Menschen sind immer noch bereit, Hilfe zu leisten, wo es geht“, sagt Nataliya Koshel (39), Vorsitzende des Kulturvereins „Wolja“. Dass Menschen gezielt nach Witten gekommen sind, habe oft damit zu tun, dass es schon vorher Kontakte gab - entweder über Angehörige oder Bekannte oder auch die evangelisch-freikirchiche Baptistengemeinde. In der Gemeinde in Annen kommen viele russischsprachiige Menschen zusammen. Auch durch Ukraine-Helferin Olga Tape kamen Menschen gezielt nach Witten, in ihrem Falle vor allem aus Cherson.
Wittener Wolja-Vorsitzende: Ukrainer wollen schnell die Sprache lernen
Ein Teil der Flüchtlinge hat Arbeit gefunden. Die Ukrainer seien ehrgeizig und wollten schnell die Sprache lernen, sagt Nataliya Koshel, die selbst vor zwölf Jahren nach Witten kam. Allerdings leben auch viele junge Mütter aus der Ukraine alleine mit ihren Kindern, die sie betreuen müssen. Anders als Schutzsuchende aus anderen Ländern bekommen die Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland sofort Bürgergeld. In Witten kümmern sich Initiativen wie die Ukraine-Hilfe oder der Kulturverein „Wolja“ um die Menschen, die nach dem 24. Februar 2022 vor Putins Angriffskrieg geflohen sind.
Zu einer Friedensandacht mit Gebeten, Liedern sowie Kaffee und Kuchen sind Besucher anlässlich des zweiten Jahrestages des Ukraine-Kriegs am Samstag, 24. Februar, um 17 Uhr in der Johanniskirche eingeladen. Gleichzeitig ruft „Wolja“ weiterhin zu humanitärer Hilfe für die Ukraine auf, zum Beispiel Kleiderspenden. Benötigt werden auch Haushaltsartikel, medizinische Hilfsgüter oder Bettwäsche. Man kann die Sachspenden samstags zwischen 10 und 13 Uhr im Gemeindehaus am Steinhügel 38b abgeben. Weitere Info: 0151/53 79 79 53.
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