Witten. Ein Verein in Witten will Ukrainer mit handwerklichem Talent fördern. Davon sollen auch Bürger profitieren, die etwas reparieren lassen wollen.

Geflüchteten aus der Ukraine möchte der Verein Wolja Brücken bauen, um sich hierzulande besser zurechtzufinden. Jetzt geht ein Angebot an den Start, das vor allem Menschen mit handwerklichen Talenten anspricht und zugleich auch einen Service für die Bürger der Stadt beinhaltet.

Chancen für Menschen mit handwerklichem Talent bieten

Der Deutsch-Ukrainische Kulturverein Wolja hat sich nach Kriegsbeginn im vergangenen Jahr gegründet. Er kümmert sich um die Männer, Frauen und Kinder in Witten, die ihre ukrainische Heimat verlassen haben. Frühere Trinkhallen an der Röhrchenstraße 13 hat der Verein zu Büros umgebaut und genau dort sind auch die Räume für das neue Projekt untergebracht.

Lesen Sie auch:

„Zahlreiche unserer Landsleute bringen vielfältige berufliche Erfahrungen mit, sind daheim auch verschiedenen Hobbys nachgegangen“, erzählt die Vereinsvorsitzende Nataliya Koshel. Doch die technischen Begabungen und die handwerkliche Fähigkeiten können die Geflüchteten nun kaum noch zur Geltung bringen. Oftmals haben sie, wenn sie einen Arbeitsplatz gefunden haben, nicht die entsprechenden Jobs, oder ihnen fehlt es an passenden Gelegenheit, ihren Neigungen nachzugehen.

Die Außenfassade des Vereinssitz an der Röhrchenstraße 13 haben díe Helfer neu gestaltet.
Die Außenfassade des Vereinssitz an der Röhrchenstraße 13 haben díe Helfer neu gestaltet. © Verein Wolja

Das soll und kann sich jetzt ändern. Helfer des Vereins haben nämlich eine Werkstatt geschaffen. Dazu zählt unter anderem eine eine Fräsmaschine bildet. Andrii Pyrog, ebenfalls aus der Ukraine geflüchtet, hat síe selbst gebaut. Er ist ein Mann vom Fach und möchte sein Wissen und Können jetzt weitergeben. Die Technik bietet verschiedene Einsatzgebiete, kann unter anderem auch dazu genutzt werden, um Souvenirs und Dekorationsartikel herzustellen. Über die Fräsmaschine hinaus gehören auch zahlreiche Werkzeuge zum Inventar. „Wer sie nutzen will, ist herzlich willkommen“, sagt Nataliya Koshel. Da der Bestand noch ausbaufähig ist, „nehmen wir auch gerne Werkzeug an, das ansonsten nicht mehr gebraucht wird“.

Im April soll ein Reparaturdienst loslegen

Im kommenden Monat April will der Verein Wolja zudem mit einem Reparaturdienst loslegen. Ähnlich wie in den Repair-Cafés, wollen auch hier freiwillige Helfer defekte Geräte wieder flott machen. Jeweils samstags zwischen 11 und 15 Uhr stehen Hobby-Handwerker bereit, um den Besuchern weiterzuhelfen. Der Service ist kostenlos.

Das Projekt steht unter dem Titel „Handwerker Freiraum“ und erhält Zuschüsse aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“. Zum Auftakt ist eine feierliche Eröffnung am Samstag, 25. März, um 14 Uhr geplant. Der Verein hat den großen Wunsch, dass sich dort neben den Ukrainern auch viele einheimische Bürger einfinden, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Kontakt: info@wolja-witten.de