Witten. SPD und CDU nennen bereits mögliche Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2025 in Witten. Und die Kleinfraktionen? Nur eine legt sich schon fest.
Die Bürgermeisterwahl im Herbst 2025 ist zwar noch ein Weilchen hin. Trotzdem suchen einige Fraktionen längst geeignete Kandidaten für den Chefsessel im Wittener Rathaus. Bei der CDU läuft es wie berichtet wieder auf Amtsinhaber Lars König hinaus. In der SPD stellen sich Dirk Leistner vom Ortsverein Bommern und Arnim Suceska (Innenstadt) in den kommenden Wochen den Genossen vor. Die dritte große Ratsfraktion, die Grünen, hat noch keine Namen genannt - und offenbar auch noch nicht entschieden, ob sie mit einem eigenen Bewerber oder einer eigenen Bewerberin antreten will. Und die kleineren Fraktionen?
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Die meisten Kleinparteien halten sich in der Frage noch bedeckt. Sie verweisen darauf, dass darüber erst im Laufe des Jahres oder sogar erst 2025 entschieden werde. Für die AfD, die bei der Kommunalwahl mit einem deutlichen Stimmenzuwachs rechnet, beantwortet der AfD-Kreissprecher und Wittener Fraktionsvorsitzende Matthias Renkel die Frage nach einem eigenen Kandidaten so: „Davon ist zum jetzigen Zeitpunkt grundsätzlich auszugehen.“ Man werde dies aber erst im nächsten Jahr entscheiden.
Gleichzeitig schließen die Rechtspopulisten die Unterstützung von Kandidaten nicht aus, „die zum jetzigen Zeitpunkt noch bei anderen Parteien/Wählerinitiativen engagiert sind, sich aber grundsätzlich mit den Zielen der AfD identifizieren. Solche Personen gibt es und im Hintergrund laufen hierzu auch bereits seit einiger Zeit entsprechende Gespräche“, so Renkel.
Weiter heißt es auf Anfrage der WAZ: „Sofern die AfD selbst wider Erwarten keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen sollte, würden wir sicherlich einen freiheitlich-konservativen Kandidaten unterstützen. Fest steht aber schon heute, dass sämtliche Kandidaten (öko-)sozialistischer Parteien, wie SPD, Grüne, Linke/SED, sicher nicht mit unserer Unterstützung rechnen können.“
Zu den Rechtskonservativen im Rat zählt die Fraktion von „Stadtklima“ mit Michael Hasenkamp an der Spitze. Sie ist die erste Fraktion, die sich auf ihren Bürgermeisterkandidaten bereits offiziell festgelegt hat. Hasenkamp wird es wieder selbst machen.
Noch keine Namen werden bei der Linkspartei, dem Bürgerforum+, der WBG und der FDP genannt. „Wir möchten uns erst im Laufe des Jahres 2025 mit einer möglichen eigenen Kandidatur befassen“, teilt Ulla Weiß von den Linken mit, die Sprecherin des Ortsverbandes Witten/Wetter. Sie hatte 2020 selbst kandidiert.
Das Bürgerforum+ peilt eine Entscheidung auf einer Klausur im September 2024 an. Vorsitzender Claas Kletzmer könnte einem eigenen Kandidaten einiges abgewinnen: „Vieles spricht für eine Aufstellung, bei der unsere Selbständigkeit und Unabhängigkeit den Ausschlag gibt. Außerdem würde es den Bekanntheitsgrad der Wählergemeinschaft steigern.“ Gleichzeitig schließt er nicht aus, den oder die Kandidatin einer anderen Partei zu unterstützen. „Bei dem richtigen (oder der) durchaus vorstellbar. Wir sind da offen.“
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Die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) will das Thema bei ihrer Jahreshauptversammlung am 20. Februar besprechen. „Ob wir uns für eine eigene Kandidatin oder einen Kandidaten entscheiden, hängt sicherlich auch davon ab, wer außer der CDU und SPD den Hut in den Ring wirft“, teilt Fraktionsgeschäftsführer Hans-Peter Müller im Vorfeld mit. Bei der letzten Stichwahl 2020 hatte die WBG den damals gewählten Bürgermeister Lars König von der CDU „massiv“ unterstützt. Ob dem auch 2025 wieder so wäre, hängt für die WBG nicht zuletzt davon ab, „ob der amtierende Bürgermeister bis zur Wahl unsere Erwartungen erfüllen kann. Da haben wir aber aktuell noch einigen Gesprächsbedarf“.
Die Liberalen möchten nach Angaben von FDP-Fraktionschef Jan Pohl mit einem eigenen Bewerber ins Rennen gehen. „Wir haben einen sehr, sehr guten Kandidaten“, sagt der junge Freidemokrat. Nach dem Ortsparteitag im März wolle man die Entscheidung bekanntgeben. Bei der letzten Wahl hatte die FDP - wie die Grünen damals - noch Sonja Leidemann (SPD) unterstützt.