Witten. Für die Verkehrspolitik in Witten sehen die Fraktionen von CDU und WBG dringend Handlungsbedarf. Diese Forderungen sind ihnen besonders wichtig.

Ob Radwege, Ladesäulen für E-Autos oder Straßenbau: Nach Ansicht von CDU und WBG gibt es zwar in der Stadt immer wieder viele einzelne Verkehrsprojekte, aber es fehle das Große und Ganze. Die beiden Fraktionen wollen die Weichen neu stellen und fordern einen Masterplan für Verkehr und Mobilität.

Ganz neu sei der Vorstoß nicht, geben Christian Held (CDU) und Siegmut Brömmelsiek (WBG) zu verstehen. Schon seit Jahren werde über ein solches richtungsweisendes Papier gesprochen, bislang sei aber nichts passiert. Dabei wachse der Handlungsdruck.

Fraktionen in Witten beklagen fehlende Park&Ride-Plätze

Die Stadt müsse endlich Ziele festlegen und zugleich auch bestimmen, wie sie dahin gelangen will. Für beide Fraktionen liegt vieles im Argen. Beispielsweise habe Witten, zumindest nach ihrer Kenntnis, im ganzen Stadtgebiet keinen einzigen Park&-Ride-Parkplatz, also Plätze, an denen man sein Auto abstellen kann, um mit Bus oder Bahn weiterzukommen.

In anderen Städten gebe es schon reichlich solcher Möglichkeiten. Als Standorte bringen die Politiker den Bahnhof in Annen oder den Umstiegsknotenpunkt in Heven ins Gespräch. Ein Masterplan solle aber eben auch klären, ob solche Standorte sinnvoll sind.

Forderung nach E-Ladepunkten und Fahrradverleih

Darüber hinaus müsse die Stadt mit dem Ausbau von Carsharing weiter vorankommen und mit einem Fahrradverleihsystem aufwarten, betonen die Fraktionen. Laut Verwaltung würden Gespräche geführt, um dazu Metropolradruhr nach Witten zu holen, doch das Angebot sei bislang noch nicht an den Start gegangen. Ferner brauche die Stadt deutlich mehr E-Ladepunkte. Die Stadtwerke wollen zusätzliche schaffen, aber trotzdem sollte sich die Politik auch der Frage stellen, ob das öffentliche Versorgungsnetz hinreichend aufgestellt ist, so Jürgen Barfigo (CDU).

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Die Pferdebachstraße ist für Hans-Peter Müller (WBG) ein geeignetes Beispiel, um eine weitere Vorgabe zu erklären, die der Masterplan erfüllen soll: Erst vor wenigen Jahren seien dort neue Kanäle gelegt worden, derzeit werde die Straße von Grund auf erneuert. Bei einer langfristigen Sicht auf die Straßenbauvorhaben hätte sich die doppelte Belastung für alle Beteiligten vermeiden lassen. Baustellen, ob nun von den Stadtwerken, der Stadt, der Telekom oder dem Landesbetrieb Straßen, sollten besser aufeinander abgestimmt werden.

Parkplatz für Lkw-Fahrer festlegen

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Ungelöst sei zudem bis heute, ob und wie die Stadt Parkplätze für Lkw-Fahrer schaffen kann. Die Zahl derer, die nachts oder übers Wochenende Halt machen, steige stetig an. In Wohngebieten dürfen sie eigentlich nicht stehen, so Müller. Daher sollte nach geeigneten Standorten Ausschau gehalten werden.

Der Ausschuss für Mobilität und Verkehr soll sich am Montag, 22. August, 17 Uhr, großer Saal FEZ, Alfred-Herrhausen-Straße, mit dem Antrag befassen. Zu entscheiden gilt es auch, ob die Verwaltung den Masterplan selbst erstellt oder ein Fachbüro den Auftrag erhält.