Witten. Die Zerstörungswut rund um die Esel-Skulpturen in Witten geht weiter. Schon wieder hat es einen Vorfall gegeben. Das ist diesmal passiert.
Es nimmt einfach kein Ende. Schon wieder ist eine der Esel-Skulpturen entlang des Radwegs Rheinischer Esel zerstört worden. Betroffen ist diesmal die Gipsfigur am Standort „Mitte“. Die Initiatorinnen überlegen nun, ob das Projekt überhaupt weitergeführt werden soll.
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„Die jetzt betroffene Skulptur wurde als letzte aufgestellt“, sagt Künstlerin Heike Fischer. Sie hatte die Esel für ein gemeinsames Projekt mit dem Kreativquartier Annen designt. Am späten Donnerstagabend habe Birgit Wewers vom Kreativquartier dann einen Anruf mit der Nachricht erhalten, dass der halbe Esel aus der Verankerung gerissen sei. „Da muss jemand wieder mit voller Zerstörungswut rangegangen sein. Selbst die Schwerlastdübel sind herausgerissen und die Stangen komplett verbogen. Es ist wirklich krass, dass die Leute einfach keinen Respekt haben“, sagt Fischer. Birgit Wewers hat den Esel deshalb erst einmal gesichert und mit zu sich nach Hause genommen.
Esel-Skulpturen in Witten wurden auch schon „enthauptet“
Es ist nicht der erste Vorfall rund um die Gipsfiguren. Ende Oktober 2023 wurden zwei der drei großen Skulpturen „enthauptet“, erst zuletzt wurde ein am Boden installierter Eselskopf aus der Verankerung gerissen. „Wir überlegen nun wirklich, ob wir die Skulptur wieder aufstellen sollen“, so Heike Fischer. Derzeit würde es aufgrund der Witterung sowieso nicht funktionieren. „Ich habe ja gesagt, dass ich die Figuren immer wieder reparieren würde. Irgendwann hat man aber keine Lust mehr.“
Sie habe bereits überlegt, einen Zaun beziehungsweise eine Art Käfig um die Tiere zu ziehen. „Aber das ist auch nicht Sinn der Sache. Die Esel sollen ja frei sein. Ich weiß auch gar nicht, ob das einfach so möglich wäre“, so die Künstlerin. Auch über ein Hinweisschild habe man schon nachgedacht. „Dort könnte dann eine Info stehen, was dort mal stand, falls wir die Skulpturen nicht mehr aufstellen.“
Doch eigentlich wolle man vor den Zerstörern auch nicht einknicken. „Wir bekommen ja immer noch positive Reaktionen und es ist ein tolles Projekt“, sagt Fischer. Im Frühjahr wolle sie die Esel auch noch einmal neu gestalten und ihnen eine andere Farbe geben. „Das Weiß wird einfach zu schnell dreckig“, sagt Fischer. Noch hat sie also die Motivation, die Aktion weiter fortzuführen. Am Wochenende will sie sich mit ihrem Mann noch einmal alle drei Skulpturen anschauen. „Diejenigen, die das alles schön finden, sollen ja eigentlich auch nicht unter den Taten einer Minderheit leiden.“
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