Witten. Das Fleckchen Erde mitten in der Wittener City lädt nicht gerade zum Verweilen ein. Doch die Schmuddelecke soll schöner werden. Das ist geplant.
Der Breddegarten verwahrlost zusehend. Im Gestrüpp liegt Müll, Flächen wuchern zu. Für viele ist der Bereich zwischen Bahnhofstraße und Breite Straße Schmuddelecke und Angstraum – nur nützlich als Abkürzung auf dem Weg von oder zu Kaufland. Die Aufenthaltsqualität: gleich null. Doch das soll sich in den nächsten Jahren ändern. Die Stadt will das Fleckchen Erde mitten in der Wittener City zu einem attraktiven Aufenthaltsraum machen.
Erste Ansätze gibt es bereits. So hat etwa das Haus der Jugend mit Kindern der Breddeschule die flachen grauen Betonmauern per Mosaiktechnik in bunte Bänke verwandelt. Eine Künstlerin hat die Rückwand einer Garage verschönert. Doch den Spielplatz etwa kann man kaum noch als solchen bezeichnen. Mülleimer und Wege lassen zu wünschen übrig. „Die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen. Es gibt Defizite“, formuliert es Nina Cors vom Planungsamt. Sie stellte im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima die Pläne vor.
Stadt Witten räumt drei Gärten frei
Knackpunkt und Streitthema sind seit langem vor allem die 17 Parzellen, die die Stadt als Grabeland für wenig Geld – 120 Euro pro Jahr – an Kleingärtner verpachtet. Doch viele dieser Gärtchen wirken ungenutzt und verwildert. Sie sollen zum Teil als Flächen mit Aufenthaltsqualität für alle Bürger aufgewertet werden. Einige Pachtverträge würden auslaufen, Neuverpachtungen gebe es nicht mehr, so die städtische Mitarbeiterin. Drei Gärten seien bereits verwaist und sollen nun freigeräumt werden. Die erste Hütte werde am kommenden Montag abgerissen. „Es kommt also Bewegung rein.“
Die Sorge einiger Pächter, die schon lange befürchten, dass irgendwann sämtliche Parzellen weichen müssen, kann Stefan Rommelfanger ihnen zumindest teilweise nehmen. „Gute Gärten wollen wir integrieren“, sagt der Stadtbaurat. Sie sollen nicht ohne Absprache gekündigt, sondern alle Pächter in die Planungen einbezogen werden.
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Auch die anderen Akteure im Breddequartier seien an einer Aufwertung der kleinen Frischluftschneise in der Innenstadt interessiert: So würden sich Haus der Jugend, Breddeschule und OGS mit Ideen und Tatkraft einbringen wollen. Auch mit der Boecker-Stiftung, deren Altenzentrum und Seniorenwohnungen direkt an den Breddegarten grenzen, habe es schon Gespräche gegeben, so Nina Cors. Sie alle werden Teil eines offiziellen Beteiligungsverfahrens sein, bei dem gemeinsam die Neugestaltung des Areals erarbeitet wird.
Deshalb wird die Vision von einem Breddegarten mit schönen Beeten und Bänken, gepflegten Wiesenflächen und attraktivem Spielplatz nicht vor 2026 Wirklichkeit. Fördermittel könnten aus formalen Gründen erst 2025 beantragt werden. In der Zwischenzeit sollen weitere kleine Verschönerungsaktionen sowie Grünschnitt zur besseren Einsehbarkeit der Wege das Projekt in Schwung halten, versichert Nina Cors.
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„Wir freuen uns über die Planungen. Aber das dauert uns zu lange“, erklärt Grünen-Ratsmitglied Edeltraud Priddat im Ausschuss. Tobias Grunwald (CDU) betont, dass die öffentliche Sicherheit im Vordergrund stehen und der Angstraum dringend weichen müsse. So sieht das auch die WBG. Ulla Weiß (Linke) dagegen hält an der Sorge fest, dass Gärten gekündigt werden. Mit ihrer Gegenstimme wurde der Grundsatzbeschluss für die weitere Arbeit dennoch auf den Weg gebracht.