Witten. Als er Papier entsorgen wollte, bekam ein Mann aus Annen einen Schreck: Ein blutiger Schafskopf ragte aus einem Müllsack. Die Polizei ermittelt.

Er wollte eigentlich nur ordnungsgemäß sein Altglas und Altpapier entsorgen. Dabei machte ein Mann aus Annen am Nikolaustag eine furchtbare Entdeckung.

Ein totes Schaf lag bei den Containern an der Ecke Schleiermacherstraße/Wilhelm-Düchting-Straße, ganz in der Nähe des Rheinischen Esels. Der blutverschmierte Kopf ragte aus einem blauen Müllsack. Darin befand sich der Rest des Tieres. „Ich war schockiert“, sagt der Anwohner. Er hat den Vorfall sofort bei der Wittener Polizei gemeldet.

An diesem Container-Standort an der Wilhelm-Düchting-Straße hat der Mann aus Witten-Annen das tote Schaf am 6. Dezember entdeckt. Einen Tag später ist es dort ungewöhnlich sauber, wie Mitarbeiter des Ordnungsamtes bei einer Runde feststellten. Laut Aussage des Anwohners werde dort oft viel Müll abgeladen.
An diesem Container-Standort an der Wilhelm-Düchting-Straße hat der Mann aus Witten-Annen das tote Schaf am 6. Dezember entdeckt. Einen Tag später ist es dort ungewöhnlich sauber, wie Mitarbeiter des Ordnungsamtes bei einer Runde feststellten. Laut Aussage des Anwohners werde dort oft viel Müll abgeladen. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Die Polizei geht der Anzeige nach. Sie ermittelt nun wegen einer Straftat nach dem Tierschutzgesetz, wie Marina Sablic, Sprecherin des Bochumer Präsidiums, bestätigt. Die Beamten vor Ort hätten den Müllsack am Papiercontainer gefunden. Der blutige Kopf des toten Schafs ragte heraus. Der Kadaver steckte in der Plastiktüte.

Polizei: Noch kein Hinweis auf Schächtung

Es bestehe aktuell kein Hinweis, dass das Tier eventuell geschächtet worden sei, wie man zunächst vermuten könnte, so die Polizeisprecherin. Beim Schächten handelt es sich um das rituelle Schlachten von Tieren, insbesondere im Judentum und im Islam. „Das ist hierzulande verboten, wenn das Tier nicht ordnungsgemäß betäubt wurde“, sagt Sablic. Doch es könne auch sein, dass das Schaf einen Unfall hatte und dabei zu Tode gekommen sei.

Dies zu ermitteln, werde aber vermutlich schwierig. Auch, ob das tote Tier etwas mit den Vorfällen in Gevelsberg zu haben könnte, wo seit Monaten Schafe von einer Weide verschwinden, ist offenbar unklar. Der Wittener Schäfer Max Nelle, mit seiner Herde aktuell in Hagen unterwegs, vermisst zum Glück keines seiner Tiere.

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Was klar ist: Das Tier hätte nicht einfach am Container entsorgt werden dürfen. Sablic: „Lediglich tote Kleintiere wie Hamster und Vögel kann man in den Restmüll werfen.“ Alles andere müsse in die Tierkörperbeseitigungsanstalt. Hat Nelle, der Schäfer, ein totes Tier zu beklagen, ruft er den Abdecker.

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Der Annener, der den grausigen Fund machte, beklagt darüber hinaus den Zustand des Container-Standorts, wo „von der Autobatterie über TV-Geräte bis zur kompletten Küche“ alles abgeladen werde. Er habe auch schon erlebt, dass junge Frauen in den Altkleidercontainer gestiegen seien und gespendete Ware mitgenommen hätten. Traurig finde er all das. Doch die Sache mit dem Schaf sei einfach nur schrecklich.