Witten. Traumberuf Feuerwehrmann? Nun, beim Träumen muss es nicht bleiben. Die Wittener Einsatzkräfte machten jetzt Werbung in eigener Sache.
Zu einem Schnuppertag hatte die Berufsfeuerwehr Witten am Samstag (4.11.) in die Hauptwache an der Dortmunder Straße eingeladen. Der „Recruiting Day“ (Rekrutierungstag) wollte vor allem mögliche Helfer von morgen für den ebenso sicheren wie anspruchsvollen Beruf begeistern. Dabei gab es viel zu sehen, was im Alltag der Einsatzkräfte eine Rolle spielt – von der Drehleiter bis zum dicken Magirus.
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Zwei lange Schläuche in knalliger Farbe weisen den Weg zum Haupteingang. Sie bieten den Besucherinnen und Besuchern vor dem Gebäude Orientierung. Im Foyer wartet Nathalie Orlikowski, die den Schnuppertag mitorganisiert hat. Die frisch gebackene Brandmeisterin erläutert den Gästen die unterschiedlichen Möglichkeiten, bei der Berufsfeuerwehr zu arbeiten.
„Der nächste Grundausbildungslehrgang startet im Frühjahr 2025 und dauert anderthalb Jahre“, erklärt die 32-Jährige. Voraussetzung sind eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium. Die Fachrichtung spielt dabei keine Rolle.
Laubenbrand in Witten-Heven
Ein lauter Gong aus den Lautsprechern unterbricht Nathalie Orlikowski. Laubenbrand in Heven! Aus mehreren Richtungen kommen Männer angerannt. Dank der Stangenrutsche sind im Bruchteil einer Sekunde in der Fahrzeughalle. Die Besatzungen der ausgerufenen Löschzüge haben anderthalb Minuten Zeit, um sich umzuziehen und ihren Platz in den großen Löschfahrzeugen einzunehmen. Dann geht’s mit Martinshorn und Blaulicht zur Einsatzstelle.
So bewirbt man sich
IAuf der Plattform interamt.de können sich Interessierte ab sofort bei der Berufsfeuerwehr bewerben. Der nächste Sporteignungstest und der anschließende Theorietest finden dann im April 2024 statt.
Ausbildungsbeginn ist der 1. April 2025. Bewerber müssen den Führerschein Klasse B besitzen, in strafrechtlicher Hinsicht eine weiße Weste haben und EU-Bürger sein.
Derweil erklärt Björn Karweger einer Besuchergruppe im ersten Stock die Anforderungen an den Sporttest, den jeder Bewerber oder jede Bewerberin absolvieren muss. Gefragt sind Ausdauer und Geschicklichkeit. Der 27-jährige Brandmeister erläutert eine Übung, die Klimmzügen ähnlich ist. Dabei muss man sich 45 Sekunden an einer Stange festhalten, das Kinn nach oben.
Paul Weithaas aus Gladbeck möchte es ausprobieren. Der 20-Jährige ist sozusagen Feuer und Flamme für den Beruf als Lebensretter. „Mein Vater ist auch Feuerwehrmann und arbeitet in der Leitstelle in Dortmund.“ Nun will der Filius in seine Fußstapfen treten. Am Sporttest wird es bei ihm wohl nicht scheitern. Die Klimmzüge in 45 Sekunden schafft er jedenfalls spielend.
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Auf dem Hof geht es luftiger zu. Der Drehleiterwagen wartet auf schwindelfreie Interessierte, die die 28 Meter hohe Leiter erklimmen wollen. Einer von ihnen ist Florian Webelsiep. Der 29-jährige ist seit 2004 bei der Freiwilligen Feuerwehr, aktuell bei der Löscheinheit in Heven. Nun möchte er zur Berufsfeuerwehr wechseln.
Fliesenleger und bei der Freiwilligen Feuerwehr
Als gelernter Fliesenleger und mit der Erfahrung von 20 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr bringt er beste Voraussetzungen mit. Und auch der Aufstieg in luftige Höhen stellt für den jungen Man kein Problem dar. Nachdem ihm Brandmeister Dominic Hamer die Absturzsicherung angelegt und ihm einige knappe Instruktionen erteilt hat, geht es auch schon los. In weniger als einer Minute hat er es geschafft und den Korb erreicht.
Feuerwehrsprecher Ulli Gehrke zieht am Ende des Tages eine sehr positive Bilanz. Um die 60 Besucher haben sich interessiert – darunter sicherlich einige mögliche Bewerber. Weil es so viele waren, wurde die Veranstaltung kurzerhand sogar um eine Stunde verlängert. Und spontan wurde entschieden, dass es zu einer Wiederholung kommen wird.
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