Witten. Für rund 4.3 Millionen Euro entsteht im Zentrum von Witten eine neue Feuerwache. Einen Standort zu finden, war nicht so einfach.
Startschuss zum Bau der neuen Feuerwache im Stadtzentrum: Mit dem ersten Spatenstich auf dem Gelände Drei Könige in unmittelbarer Bahnhofsnähe haben die Arbeiten für den gemeinsamen Standort der freiwilligen Feuerwehren Witten-Mitte und Heven begonnen.
Bisherige Standorte in Witten haben erhebliche Mängel
Deren jetzige Gebäude sind mächtig in die Jahre gekommen und entsprechen schon längst nicht mehr aktuellen Standards. Bei der Wache an der Ecke Hauptstraße und Konrad-Adenauer-Straße handelt es sich zwar um ein imposantes Bauwerk, doch hat an ihm kräftig der Zahn der Zeit genagt. Die Stadt will es verkaufen und sucht nach einem Investor, damit sich dort neue Firmen ansiedeln und Wohnungen entstehen können. In einem ähnlichen Zustand wie die alte Wache befinde sich auch das Hevener Gerätehaus, sagt Wittens Feuerwehrchef Mario Rosenkranz. Daher sei der Plan für eine neue Zentrale gereift, „um unsere Kräfte zu bündeln.“ Sie soll rund 4,3 Millionen Euro kosten.
Zehn Prozent der Feuerwehrleute sind Frauen
Der Freiwilligen Feuerwehr in Witten gehören insgesamt 340 Mitglieder an. Der Anteil von Frauen liegt bei rund zehn Prozent.
Die Stadt will das Dach der neuen Wache begrünen und eine Photovoltaikanlage montieren.
Das Gebäude in Heven soll künftig Standort der Jugendfeuerwehr sein.
Feuerwehrhäuser gibt es in folgenden Stadtteilen: Annen, Stockum, Rüdinghausen, Schnee, Herbede, Hölzer, Buchholz, Heven und Mitte.
Wie dringlich der Bau ist, zeige sich schon allein bei den Feuerwehrwagen. Nur mit Mühe könne man derzeit alle unterbringen, Breiten und Durchfahrtshöhen seien doch sehr eng bemessen. Es sei oft schwierig genug, dort auch alles unterzubringen. In dem neuen Gebäude hingegen könnten mühelos sechs Wagen Platz finden, sagt Rosenkranz und zählt auf: drei Löschfahrzeuge, zwei Mannschaftswagen sowie ein Geräte- und Verpflegungsfahrzeug.
Auch interessant
Platz für rund 85 freiwillige Feuerwehrleute
Darüber hinaus ist der Neubau für 85 freiwillige Feuerwehrleute ausgelegt. Im Gegensatz zur Berufsfeuerwehr an der Dortmunder Straße sind sie aber nicht ständig vor Ort, sondern rücken im Falle eines Alarms von hier zum Einsatz aus. Die neue Wache haben zudem den Vorteil, dass jeder Freiwillige einen eigenen Spind für seine Schutzkleidung nutzen könne. Bislang liegen sie oftmals in den Einsatzwagen und nehmen Platz weg, sagt der Feuerwehrchef.
Ein weiterer Pluspunkt der Ausstattung liege auch darin, dass getragene Kleidung nach einem Einsatz, oftmals mit Schadstoffen behaftet, zentral gesammelt und gereinigt werde, erklärt Rosenkranz.
Auch interessant
Schließlich entstehen im Obergeschoss Schulungsräume, in denen alle freiwilligen Feuerwehrleute aus Mitte und Heven unterkommen können. „Wir wollen natürlich unsere Leute fortbilden und über neue Vorgaben auf dem Laufenden halten“.
Die Löscheinheiten selbst bleiben trotz der Zusammenlegung in sich eigenständig, betont er. Bei der Wache Hölzer sei man auch so vorgegangen und habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Nur noch ein Grundstück im Gewerbegebiet frei
Bei der Wahl des Standorts gab es nach Worten des Feuerwehrchefs wenige Alternativen. Als die Stadt das Gelände in ein Gewerbegebiet umwandelte, „haben wir angesichts der zentralen Lage sofort Interesse bekundet“. Wenn nun alles nach Plan verläuft, kann der Umzug im Spätsommer kommenden Jahres erfolgen. Bis dahin soll der Bau stehen.
Die Stadt hat einen Generalunternehmer beauftragt, erklärte Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. Damit werde auch die Stadtverwaltung entlastet. Die Firma bringe reichlich Erfahrung mit, da sie schon für zahlreiche andere Feuerwehrhäuser verantwortlich gezeichnet habe.
Mit der Feuerwache ist dann das Gewerbegebiet Drei Könige laut Rommelfanger bis auf eine Ausnahme ausgebucht. DHL hat mit einem neuen Verteilzentrum gestartet, ebenso hat Heizung-,Sanitär- und Gebäudetechnik Ovenhausen dort angesiedelt. Grundstücke hätten zudem Fliesenmeister Julian Pier, E-Commerce-Händler Cristiano Marques und Elektro Wieshoff. Zu haben sei noch eine rund 4000 Quadratmeter große Fläche, die die Stadt vermarkten wolle.