Witten. Der frühere Minigolfplatz in Witten verrottet, beklagen Anwohner und beschweren sich über Müll und Lärm. Doch jetzt zeichnet sich eine Lösung ab.

Anwohner der Minigolfbrache an der Ecke Ardey-/Waldstraße sind empört. Die Hütten auf dem Gelände verrotten, während Jugendliche dort ein- und ausgehen, darunter Junkies – wie sie beklagen.

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Es kommt noch schlimmer. Überall liege Müll herum, auch Essensreste, sagen die Nachbarn. Das ziehe Ratten und Ungeziefer an. Deshalb fordern sie, der Eigentümer solle endlich für Ruhe und Ordnung sorgen. Fünf Jahre sind mittlerweile vergangen, seitdem zum letzten Mal Bälle über die Bahnen rollten.

Nachdem der Betreiber starb, kam auch für die Anlage das aus, wie sich Anlieger Ulrich Wolf (71) erinnert. Einige Zeit später wechselten das Grundstück und weitere Flächen den Besitzer. Das Architektenbüro Frielinghaus Schüren will dort als Investor einen Gebäudekomplex mit 44 Wohnungen und einen Kindergarten für fünf Gruppen errichten.

Eigentümer über Missstände informiert

Während die Planungen andauern, „verkommt die Fläche hier zusehends“, ärgert sich Heinz Hetschold. Der 79-Jährige schüttelt nur den Kopf, wenn er sieht, was aus dem einst gepflegten Platz geworden ist.

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Die Nachbarn haben sich schon an das Bauordnungsamt gewandt. Die Stadt solle doch zumindest dafür sorgen, dass ein Zaun den Zugang zum Grundstück verhindert, sagt Wolf. „Uns sind aber die Hände gebunden“, erklärt Stadtsprecher Jörg Schäfer, „es handelt sich schließlich um ein privates Grundstück.“

Die Stadt habe den Eigentümer bereits auf die Missstände hingewiesen, so Schäfer. Bauordnungsamt und Kommunaler Ordnungsdienst hätten nach dem Rechten geschaut. „Allerdings hielt sich zu diesem Zeitpunkt niemand in den Hütten oder auf dem Gelände auf.“

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Auf diesem Gelände, dem früheren Minigolfplatz, soll ein Gebäudekomplex mit 44 Wohnungen und eine Kita entstehen.
Auf diesem Gelände, dem früheren Minigolfplatz, soll ein Gebäudekomplex mit 44 Wohnungen und eine Kita entstehen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Anfang Juli kam es zu einem Treffen mit Nachbarn, Vertretern des Architektenbüros und der Stadt. Auch der Mitarbeiter des Bauordnungsamtes habe Handlungsbedarf gesehen, so Anwohner Ulrich Wolf. Man habe sich verständigt, Gitter und Bauzäune aufzustellen, um einen ungehinderter Zugang zu erschweren. Während des Termins hätten die Grundstücksbesitzer aber bereits verdeutlicht, dass das Gelände nicht von jetzt auf gleich abgeräumt werden könne. Vorher müssten die Landschaftsschutzbehörden erst einmal schauen, ob dort schützenswerte Arten eine Heimat gefunden haben.

In der nächsten Woche soll der Abriss der Hütten erfolgen

Diese Prüfung sei mittlerweile abgeschlossen, sagt Yeghishe Guetsoyan, Büroleiter von Frielinghaus Schüren Architekten. Der Abriss kann beginnen. Nach seiner Aussage sollen ab Montag, 4. September, die Bagger anrollen. Über den Abbruch der Hütten hinaus sollen der gesamte Müll und das wuchernde Grün beseitigt werden. „Wir wollen auch die Pflanzen zurückschneiden lassen, die jetzt noch auf den Bürgersteig ragen“, sagt der 49-Jährige.

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Wie lange die Arbeiten genau dauern, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Man rechne schon mit einigen Tagen. Zäune sind allerdings dann nicht mehr vorgesehen, sagt Guetsoyan. „Die brauchen wir dann zum Glück dann auch nicht mehr“, betont Anwohner Ulrich Wolf.

Da derzeit noch das Bebauungsplanverfahren laufe, „lässt sich derzeit noch keine Aussage treffen, wann Baustart sein kann“, sagt der Mitarbeiter des Architektenbüros.

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