Witten. Droht an der Ecke Waldstraße/Ardeystraße in Witten Ärger? Zumindest stoßen Bebauungspläne der Stadt bei den Bürgern nicht auf Begeisterung.
An der Ecke Waldstraße/Ardeystraße in Witten-Annen droht Ärger. Auf der ehemaligen Minigolfanlage sollen neue Wohnungen und eine Kita entstehen. Die Stadt hatte die Pläne den Bürgerinnen und Bürgern Ende März vorgestellt. Sie stellen sich nun dagegen.
So findet man derzeit an einigen Bäumen in dem Gebiet Flyer zum Unterschreiben. Darauf ist zu lesen, dass sich die Bürger nach einer Infoveranstaltung eindeutig gegen die Umbaupläne ausgesprochen hätten. Die Planung würde sich nicht in den städtebaulichen Charakter einfügen. Zwar stelle man sich nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung. Diese sollte jedoch zum derzeitigen Bild passen.
Stadt Witten plant Wohnungen und Kita
Geht es nach dem Planungsamt, sind auf dem Platz der ehemaligen Minigolfanlage bis zu 52 Wohneinheiten und eine fünfzügige Kita vorgesehen. „Das Verfahren steht noch ganz am Anfang. Es rollt noch lange kein Bagger“, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. Sie verweist darauf, dass es sich erst einmal nur um einen Vorentwurf handele.
Wirklich überraschend kommt es für die Stadt aber nicht, dass sich die Anwohner gegen die Pläne stellen. So sei bei der Infoveranstaltung schon deutlich geworden, dass sie die aktuellen Bebauungspläne ablehnen würden, heißt es. Einige seien danach an das Planungsamt herangetreten und hätten sich ein Gespräch gewünscht.
Dabei wurde zunächst darauf verwiesen, dass man erst das Protokoll der Infoveranstaltung erstellen wolle, um dann gemeinsam darüber zu diskutieren. „Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich darauf verlassen, dass ihre Eingaben wahrgenommen werden. Es geht nichts verloren, bis der finale Beschluss ansteht“, so Kücük.
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Gleichzeitig weist die Verwaltung darauf hin, dass die Planungen mehrere Anforderungen erfüllen. So sei durch die Pläne modernes und barrierefreies Wohnen möglich. Auch dem Kitabedarf werde Rechnung getragen. Es gebe einfach einen Wohnraumbedarf, der realisiert werden soll. Das sei im Bestand nicht möglich. „Die zusätzliche Bebauung soll dort die Infrastruktur und den Siedlungszusammenhang stärken“, betont die Stadtsprecherin.
Bürgerinitiative will politische Diskussion abwarten
Bislang handelt es sich bei der Siedlung überwiegend um zweigeschossige Einfamilienhäuser mit offener Bauweise. Der neue (Mietwohnungs-)Komplex soll hingegen geschlossen und mit drei Vollgeschossen daherkommen. Dadurch sollen die von der Ardeystraße abgewandten Bereiche im Süden lärmgeschützt sein. Zudem würden auch die bisherigen Gebäude in der Waldstraße von dem Schallschutz profitieren, so die Stadt.
Die Anregungen der Bürgerinitiative sollen jetzt geprüft und der Bebauungsplanentwurf anschließend im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima (ASUK) vorgestellt werden. Wird dieser so beschlossen, können die Bürger erneut Anregungen abgeben. Diese werden wieder gesammelt und ausgewertet. „Eine Änderung ist grundsätzlich jederzeit möglich. Je nach Stand wird dann die öffentliche Auslegung wiederholt“, sagt Lena Kücük.
Die Bürgerinitiative wollte sich gegenüber der Redaktion noch nicht öffentlich zu ihrem Vorhaben äußern. Auch wie viele Unterschriften bislang zusammengekommen sind, ist deshalb nicht klar. „Wir wollen zunächst die politische Diskussion abwarten“, sagt Anwohnerin Birgit Wolf. Diese könnte schon kurzfristig an Fahrt aufnehmen. So hat die CDU bereits eine entsprechende Anfrage für den ASUK am Donnerstag, 20. April, vorbereitet. Die Fraktion will unter anderem wissen, welche Ersatzpflanzungen für bereits gefällte Bäume dort vorgenommen wurden.
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