Witten. Die St.-Elisabeth-Gruppe hat den Zuschlag als Träger für die Kita an der Bergerstraße in Witten erhalten. Davon sollen alle Wittener profitieren.
Das Marien-Hospital in Witten soll bald eine eigene Kita bekommen. Die St.-Elisabeth-Gruppe hat den Zuschlag für den Neubau der Wohnungsgenossenschaft Witten an der Bergerstraße erhalten. Auch andere Wittener Kinder sollen davon profitieren. Im Jugendhilfeausschuss gab es darüber eine rege Diskussion.
Geplant ist eine Kita für 50 Kinder. Aufgeteilt werden sie in drei Gruppen mit 20 Kindern im Alter von zwei bis sechs, zehn Kindern unter drei Jahren und noch mal 20 Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Auch wenn der Klinikverbund als Träger den Hut aufhat, soll die Kita alle Wittener Kinder berücksichtigen. „Wir als Träger wollen, dass es für alle offen ist“, sagt Wilma Weihrauch, die schon eine ähnliche Kita in Herne leitet.
St.-Elisabeth-Gruppe will keine reine Betriebskita in Witten
Ob das wirklich so kommt, wurde von einigen Mitgliedern im Jugendhilfeausschuss bezweifelt. „Eine Kita in der Innenstadt ist eine gute Idee. Wenn sie aber nur für Kinder von Beschäftigten des Marien-Hospitals gedacht ist, wird es schwierig mit der Akzeptanz“, sagt Arnold Evertz von den Grünen.
„Wir versorgen Kinder aus Witten. Auch die meisten Beschäftigen des Marien-Hospitals kommen aus Witten. Es soll kein reiner Betriebskindergarten sein. In Herne klappt das bereits sehr gut“, sagt Wilma Weihrauch . Das sei auch so mit dem Jugendamt besprochen worden. „Wir haben ein großes Interesse, unsere Wittener Bürger zu versorgen“, so Heiko Müller vom Jugendamt.
Lesen Sie auch:
- Neues Kita-Jahr startet – 500 Plätze in Witten fehlen
- Platzmangel: Dämpfer für den Kita-Ausbau in Witten
- Waldorf-Kita in Witten kocht jetzt mit der Sonne
Laut Sozialdezernent Frank Schweppe muss man auch darauf achten, die Attraktivität für Arbeitgeber in der Stadt zu erhöhen. „Eine gute Betreuungsmöglichkeit macht es attraktiver, dort zu arbeiten.“ Wie viele Kinder von Beschäftigten und wie viele von anderen Bürgern in der Kita unterkommen, sei noch nicht klar. „Wir haben hier noch keine genaue Quote. Ich warne aber vor Erbsenzählerei. Erst einmal ist es wichtig, dass es eine Kita an einem so zentralen Standort gibt“, sagt Ausschussvorsitzender Christoph Malz (SPD).
Kita soll im August 2025 starten
Trotz der Bedenken verabschiedete der Ausschuss das Vorhaben bei drei Enthaltungen. Die Eröffnung ist zum 1. August 2025 geplant. Nach Angaben der St.-Elisabeth-Gruppe sucht man zudem nach einer Interimslösung, so dass bereits zum 1. August 2024 eine Gruppe starten kann. Noch ist das Gebäude an der Bergerstraße nämlich gar nicht fertig, eine Baugenehmigung wurde aber bereits erteilt. Die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte erklärte zuletzt, dass sie mit einer Fertigstellung frühestens 2025 rechne.
Das Angebot der Kita soll auf die individuellen Bedürfnisse der Eltern eingehen. „Wir haben flexible Öffnungszeiten zwischen 6 und 17 Uhr. Je nachdem, wann die Eltern das Angebot in Anspruch nehmen wollen“, sagt Wilma Weihrauch im Namen des Trägers. Das Motto der Kita lautet „Gesundheit und Weltoffenheit“. So sollen die Kinder etwa selbst Pflanzen und Kartoffeln anbauen. Zudem ist eine bilinguale Erziehung in Deutsch und Englisch geplant. „Hier wollen wir internationale Freiwillige engagieren, die vor Ort sind.“
Laut Beschlussvorschlag liegen die Betriebskosten bei rund 700.000 Euro jährlich. Durch Zuschüsse des Landes und Elternbeiträge sollen Erträge um die 358.000 Euro erwirtschaftet werden. Bis die ersten Kinder in die Kita an der Bergerstraße einziehen, wird es aber wohl noch etwas dauern.
+++Keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht’s zu unserem kostenlosen Newsletter+++