Witten. Ganz schön schräg: Eine bunte Installation leuchtet bald vom Vordach des Saalbaus in die Nacht. Sie steht für ein neues Partyformat in Witten.
Der Saalbau bekommt eine Pyramide. Dabei handelt es sich weder um das Bühnenbild einer neuen Theaterproduktion noch um eine Grabstätte für Pharaonen. Das Wittener Innenarchitekturbüro Golden Sun Society baut mit dem Kulturforum und freiwilligen Helfern eine Lichtinstallation für das Vordach des Saalbaus. Der neue Look soll auf die Partyreihe „Studio 25“ hinweisen, die am 29. September startet.
In wenigen Wochen soll die fünf Meter hohe hölzerne Pyramide kopfüber auf dem Vordach stehen und bunt leuchten. Bereits im Mai hatte dort eine riesige Kunststoffkrake für die Ausstellung „Ruhr Ding“ geworben. Die Pyramide hingegen soll später nicht nur die Aufmerksamkeit auf die neue Veranstaltungsreihe lenken, sondern erstmal zum Mitmachen anregen.
Wittener können in der Bretterbude beim Bau der Pyramide helfen
Denn beim Bau können alle helfen, die Lust haben. Gewerkelt wird samstags in der Bretterbude, der ehemaligen Schreinerei des Saalbaus. Eine alte Werkbank und ein Paar Schrauben lassen noch die ehemalige Nutzung erahnen. Bislang wurde der Schuppen auf dem Parkplatz neben dem Saalbau als Lager benutzt. An der Rückwand lehnen Verstrebungen für den Bühnenbau. Julian Flöge vom Innenarchitekturbüro betreut die Arbeiten in der Bretterbude.
Sieben freiwillige Helfer haben sich bei der Premiere hier eingefunden. Ausgestattet mit Werkzeug, Mund- und Gehörschutz wird gesägt, geschliffen und gestrichen. „Gefährliche Arbeiten übernehmen wir natürlich selbst, und auch bei allen anderen Tätigkeiten ist immer ein Profi dabei“, so Flöge. Auch er schwingt fleißig die Farbrolle und verpasst zugeschnittenen Holzbalken einen neuen Anstrich.
„Studio 25“ heißt die neue Partyreihe in Witten
Die Pyramide bekommt einen markanten Orangeton und soll so die Metallinstallationen der Künstlerin Gerlinde Beck auf dem Saalbau-Vorplatz ergänzen. Dass es ausgerechnet eine Pyramide wird, sei purer Zufall. Auf einem Posterentwurf für die Partyreihe habe er ein kleines Dreieck entdeckt und bei der Form an eine Pyramide gedacht, so Flöge.
„Angefangen hat diese ganze Aktion mit der Idee, eine zeitgemäße Partyreihe in Witten zu etablieren“, erklärt Joscha Denzel vom Kulturforum. Er ist nicht nur zuständig für künstlerische Entwicklung in Witten, sondern Projektmanager fürs „Placemaking“. Das heißt: „Aus abstrakten, ungenutzten Orten konkrete Plätze zu machen – mit den Menschen zusammen.“ So wird ab Ende September also die Party im Foyer des Saalbaus abgehen.
Lesen Sie auch:
- Glückwunsch: Saalbau Witten feiert 50. Geburtstag
- „Ruhr Ding“: Saalbau sticht mit Krake auf dem Dach in See
- Wittener Kulturforum erhält 200.000 Euro mehr im Jahr
Der Name der Reihe – „Studio 25“ – sei eine Anspielung auf den berühmt-berüchtigten New Yorker Nachtclub „Studio 54“ und die Anschrift des Saalbaus (Bergerstraße 25). Denzel hofft, dass das Format möglichst viele Wittener anspricht. Geplant sei ein „chilliger“ Einstieg, beispielsweise mit Hits der 80er Jahre. Weit nach Mitternacht sollen dann lokale und internationale Techno-DJs die Plattenteller übernehmen.
+++Keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht’s zu unserem kostenlosen Newsletter+++
Am Samstag geht es in der Werkstatt schneller voran als gedacht. Flöge schätzt, dass die Pyramide schon in zwei bis drei Wochen aufgebaut werden kann. Das heißt aber nicht, dass sich in der alten Schreinerei künftig nichts mehr tut. Denn die Bretterbude soll auch Kiezwerkstatt sein. Ähnlich wie bei einem Repair-Café können die Wittener ihre hölzernen Kleinmöbel mitbringen und sich beim Upcycling und bei Reparaturarbeiten beraten und helfen lassen.
Wer beim Bau der Pyramide helfen möchte oder Hilfe bei eigenen Holzarbeiten benötigt, kommt einfach am 12. August von 11 bis 15 Uhr auf den Saalbauparkplatz. Bis Ende September findet die Werkstatt in der Bretterbude immer samstags statt.