Witten. Seitdem das Ledderken keine Einbahnstraße mehr ist, begegnen sich Autofahrer dort auf engstem Raum. Die Stadt Witten hat dazu eine klare Meinung.

Nachdem die schmale Zufahrt über den neuen Kreisel der umgebauten Pferdebachstraße zum Ev. Krankenhaus bereits für Unmut gesorgt hat, gibt es nun Beschwerden über die nächste Engstelle. Gemeint ist die Einfahrt zum Ledderken an der Kreuzung mit der Schlachthofstraße. Begegnen sich dort zwei Fahrzeuge, „kommt es schon mal zu Kratzern oder abgerissenen Außenspiegeln – aber auf jeden Fall zu bösen Worten“, ärgert sich ein Leser aus Witten.

In den vergangenen fünf Jahren gab es dort keine Probleme, denn das Ledderken war während der Arbeiten an der Pferdebachstraße nur als Einbahnstraße zu nutzen. Nun ist die Straße seit einiger Zeit wieder in beide Richtungen befahrbar. Da auf beiden Seiten geparkt wird, müssen sich entgegenkommende Fahrzeuge dort ohnehin vorsichtig aneinander vorbei schlängeln.

Wittener: Es kommt zu Beinahe-Unfällen

Richtig eng wird es allerdings tatsächlich, wenn jemand aus der Schlachthofstraße kommend nach rechts oder von der Ardeystraße aus abbiegen will. Denn die Zufahrt ist an dieser Stelle noch schmaler: Zwei Ausbuchtungen mit eingepflanzten Bäumchen ragen in die Fahrbahn hinein. Dort komme es häufig zu Beinahe-Unfällen, hat der 71-jährige Wittener festgestellt. Warten Wagen an der Ampelkreuzung, staut es sich außerdem schnell nach hinten.

Die Stadt sieht jedoch keinen Handlungsbedarf. „Die Einbahnstraße galt nur für die Bauzeit der Pferdebachstraße. Davor gab es bereits Zweirichtungsverkehr im Ledderken und diese Situation gilt jetzt auch wieder“, informiert Stadtsprecherin Lena Kücük. Im Übrigen habe es zahlreiche Beschwerden aus der Bürgerschaft über die Einbahnstraßenregelung gegeben.

Stadt Witten: Die Breite dient der Verkehrsberuhigung

Denn dadurch seien teils weite Umwege nötig gewesen – die auch bei einer dauerhaften Einbahnstraßenregelung bestehen blieben. „Zudem steigen dann erfahrungsgemäß die gefahrenen Geschwindigkeiten, da mit keinem Gegenverkehr zu rechnen ist“, so Kücük.

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Die Schlachthofstraße wurde 2014/2015 umgebaut, inklusive des Einmündungsbereichs Ledderken. Gemäß Planung beträgt die Durchfahrtsbreite 4,50 Meter im Bereich der schmalsten Stelle, also bei den Baumbeeten. Gemäß den damaligen und auch heute gültigen Regelwerken sei die Straßenbreite ausreichend für die Begegnung zweier Fahrzeuge.

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Die Stadtsprecherin gibt zu bedenken: „Diese Breite wurde damals gewählt, um eine Verkehrsberuhigung zu Beginn des Ledderken zu haben und die Geschwindigkeiten bereits bei der Einfahrt gering zu halten.“ Es diene dem Anwohnerschutz und dem leichteren Queren der Fahrbahn von Fußgängern. „Wir werden aber sicherlich erleben, dass an vergleichbaren Stellen in Zukunft breiter gebaut wird – weil schließlich auch die Autos immer größer werden.“ Doch im aktuellen Fall werde die Verwaltung die Situation so belassen und den Verkehr in beide Richtungen erlauben.

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