Witten. Auch dieses Jahr wird das Wiesenviertelfest in Witten wieder viele Menschen anziehen. Das Organisationsteam will das Fest entschleunigen.
Nach zwei Jahren Corona-Pause feierte das Wiesenviertelfest im vergangenen Jahr sein erfolgreiches Comeback. Tausende strömten in die Wittener Innenstadt. Und auch in diesem Jahr werden sich die Straßen des Kreativ-Quartiers in eine Feier- und Flaniermeile verwandeln. Allerdings soll bei der diesjährigen Ausgabe am 29. Juli einiges anders werden.
„Wir sprechen intern von der Wohnzimmer-Edition“, sagt Johannes Heiming (28), im sechsköpfigen Organisations-Team zuständig für die Pressearbeit. Ziel sei es, das Leben, das sich im Viertel abspielt, auf die Straße zu holen und für andere zugänglich zu machen. Die sechs jungen Menschen, die das Fest seit März auf die Beine stellen, sind alle neu dabei – und wollen die Veranstaltung entschleunigen. „Es wird nicht deutlich kleiner, aber hoffentlich gemütlicher“, so Heiming.
Sofas und Teppiche auf dem Humboldtplatz in Witten
Wie immer soll und wird Kunst, Kultur, soziales Engagement, Essen und Musik mit von der Partie sein. Gefeiert wird in diesem Jahr vom Brunnen an der Ecke Wiesen- und Casinostraße bis zum Wendehammer vor der Stadtgalerie und auf der Steinstraße bis Höhe Humboldtplatz. Auf dem Platz werden hauptsächlich Foodtrucks zu finden sein, verrät Heiming. Aber auch – fast schon das Markenzeichen des Fests – viele Sofas und Teppiche zum entspannten Verweilen.
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Auf der kleinen Bühne am Brunnen werden hauptsächlich Solo-Künstler, etwa Singer-Songwriter, auftreten. Die Hauptbühne steht im Wendehammer, auch hier soll es viele Sitzgelegenheiten geben – aber ebenso Platz zum Tanzen. Wer dort auftritt, wird bislang noch nicht verraten. „Wir wollen nicht, dass die Menschen wegen einer bestimmten Band kommen – sondern für die Veranstaltung als Gesamtkonzept“, sagt Heiming.
Wiesenviertelfest will nicht weiter wachsen
Das Fest sei ein „cooles Aushängeschild“ und es sei toll, dass es auch Leute von außerhalb nach Witten bringe. Zu einem zweiten „Bochum Total“ wolle man sich aber ganz bewusst nicht entwickeln. Je größer und kommerzieller das Fest werde, desto weniger repräsentiere es noch das Viertel an sich. Noch mehr Stände zum Mitmachen als sonst soll es deshalb geben – statt solchen, an denen man konsumiert. Das sind etwa ein Fahrradworkshop, ein Mitmach-Zirkus für Kinder, Bastelangebote und ein Graffiti-Workshop.
Im Vergleich zum Vorjahr soll es auch noch mehr Möglichkeiten geben, sich zurückzuziehen, sich entspannt zu setzen und einfach zu plaudern. Das sei auch ein Wunsch bei den Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher des letzten Jahres gewesen. Im vergangenen Jahr hatte das Wiesenviertel rund 140.000 Euro an Förderung für die unterschiedlichen Aktivitäten des Vereins erhalten. Davon profitiert das Fest auch dieses Jahr.
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Finanziell ist das Fest also gesichert. „Auch wenn es nur stattfinden kann, weil wirklich viele Menschen uns entgegenkommen, teils nur einen Bruchteil dessen verlangen, was sie sonst abrechnen würden“, sagt Heiming. Etwa die Firma, die die Bühnentechnik bereitstellt. Wer sich gerne im Vorfeld oder auch am Tag selbst noch am Fest beteiligen möchte, ist herzlich willkommen. „Wir suchen dringend noch Leute, die helfen“, so der Sozialpädagoge. Kontakt per Mail an info@wiesenviertel.de.
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