Witten. Die Insolvenz der Werkstadt Witten sorgt weiter für viele Diskussionen. Der Trägerverein arbeitet an einem Sanierungskonzept. Wie geht es weiter?

Noch immer ist unklar, ob und wie es mit der Werkstadt in Witten weitergeht. Die Resonanz auf den Insolvenzantrag ist groß, viele wollen helfen. Der Trägerverein arbeitet an einem Sanierungskonzept. Das betrifft auch das Personal. Erste Kündigungen wurden bereits ausgesprochen.

„Das ist tragisch und für uns als Vorstand ein extrem schwerer Schritt“, sagt der Vereinsvorsitzende Volker Hassenpflug. Man habe sich der Ausgabenseite zugewandt und es sei unausweichlich, auf der Personalseite zu kürzen. Wie viele der rund 60 Mitarbeiter bereits eine Kündigung erhalten haben, sei ihm nicht bekannt. Er sieht in diesem Schritt gleichzeitig aber auch ein Zeichen, dass man kein Abwicklungsfall sei, sondern sanierungsfähig.

Wittener Rat diskutiert Insolvenz

Das Gespräch mit dem Insolvenzverwalter steht hingegen immer noch aus. „Die Sache hat etwas länger beim Amtsgericht Bochum gelegen“, so Hassenpflug. Er geht aber davon aus, dass die Rückmeldung nicht mehr lange auf sich warten lässt. „Es wäre gut, wenn der Insolvenzverwalter bei der Jahreshauptversammlung (21. Juni, Anm. d. Red.) Informationen geben kann.“

Auch in der Ratssitzung am Montag stand die Werkstadt-Insolvenz auf der Tagesordnung. Sowohl CDU als auch SPD und Grüne stellten einen Dringlichkeitsantrag, um die Stadtverwaltung zu beauftragen, alle Beteiligten möglichst schnell an einen Tisch zu bekommen. Nach Informationen dieser Redaktion kam es aufgrund der vielen Unklarheiten aber zu keiner Abstimmung.

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„Der Ball liegt nun beim Verein. Es ist wichtig, dass wir alle gemeinsam reden und etwas Licht ins Dunkle kommt“, sagt Tobias Grunwald, kulturpolitischer Sprecher der CDU. „Es ist noch zu viel unklar. Um Lösungen zu erarbeiten, müssten wir auch erst einmal wissen, wie hoch die Verluste wirklich sind.“

Facebook-Gruppe zeigt Solidarität

Dass schon Kündigungen ausgesprochen wurden, sieht er kritisch. „Ich glaube, dass es nicht so leicht ist, die Mitarbeiter dann zurückzuholen, falls es doch eine Lösung gibt.“ Aber auch der Verein ist an einer gemeinsamen Lösung interessiert. „Das zeigt, dass die Werkstadt vielen am Herzen liegt. Wir sind für jede Hilfe dankbar und gesprächsbereit“, sagt Volker Hassenpflug. Aber auch er müsse nun einmal erst abwarten, welche Schritte der Insolvenzverwalter vorschlägt.

Wie groß die Solidarität der Wittener Bürger mit der Werkstadt ist, zeigt sich auf Facebook. Dort wurde unter dem Namen „Wir Wittener*innen für unsere Werkstadt“ eine Gruppe erstellt. Mittlerweile hat diese schon über 600 Mitglieder. Ein Vorschlag: Alle sollen die 80er Party am Samstag, 24. Juni, besuchen, um ihre Solidarität zu zeigen.

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