Witten. Dass die Wittener Werkstadt nicht mehr so wie früher in der Erfolgsspur ist, war bekannt. Trotzdem kommt der Insolvenzantrag überraschend.
Die Wittener Werkstadt ist zahlungsunfähig – das ist eine Nachricht, die schockt. Denn das sozio-kulturelle Zentrum gehört zu Witten wie das Rathaus oder die Bahnhofstraße. Hoffentlich ist es für eine Rettung noch nicht zu spät.
Noch weiß man zu wenig, was genau die Kultstätte in den alten Mannesmannhallen in diese Schieflage gebracht hat. Waren es nur die fehlenden Einnahmen seit Corona? Oder war vorher schon der Wurm drin?Die Werkstadt, die zwar immer mit der Zeit ging, ist trotzdem in die Jahre gekommen.
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Dass es immer mal wieder finanziell knapp war und neue Konzepte her mussten, war bekannt. Nun muss man genau hinsehen: War man schon auf dem richtigen Weg, um alte Zuschauer zu halten und neue zu gewinnen? Und was braucht es, um die Werkstadt – einst ein Aushängeschild Wittens im Ruhrgebiet der Siebziger und Achtziger – krisenfest aufzustellen?
Nun, zunächst einmal wohl Geld. Natürlich gab und gibt es Fördermittel, aber die scheinen nicht auszureichen. Lassen sich die Einnahmen erhöhen? Und wie hoch sind die Außenstände? Ein Insolvenzantrag ist kein Spaß. Dass die Verantwortlichen den Betrieb weiterführen wollen, ist erst einmal gut zu wissen. Doch eine Garantie für den Fortbestand ist es noch längst nicht.
Die Werkstadt muss sich vermutlich mal wieder neu erfinden. Zu groß ist inzwischen die (auch kommerzielle) Konkurrenz im Kultur- und Veranstaltungssektor. Ohne Hilfe von Politik und Verwaltung wird es wohl nicht gehen. Und ohne schmerzhafte Einschnitte vermutlich auch nicht.