Witten. Seit Monaten kann man nicht mehr unterm Rathausplatz in Witten parken. Der Besitzer baut die Tiefgarage um, da viel zerstört wurde. Und dann?
Die Kaufhof-Tiefgarage unter dem Rathausplatz ist seit dem 20. September geschlossen – und wird es noch lange bleiben. Der Eigentümer Saller Immobilien plant einen kompletten Umbau des Parkhauses. Der derzeitige Angstraum soll sich in eine moderne, helle Anlage verwandeln. Vor allem „frauenfreundlich“ soll sie sein, so Firmenchef Josef Saller.
Oben herrscht Weihnachtsmarkttrubel, unten kann man parken? Diese Kombination ist in diesem Jahr nicht möglich. Saller hat die Tiefgarage geschlossen, die man sonst zwischen Schiller-Gymnasium und Rathaus anfährt und die sich unter dem gesamten Rathausplatz erstreckt.
Als Galeria Kaufhof noch offen war, konnte man vom oberen Parkdeck aus direkt in die Haushaltswarenabteilung durchgehen. Nach der Schließung aber habe sich gezeigt, wie viele Probleme das Parkhaus mache. „Das Gebäude ist eine einzige Katastrophe und wurde von den Wittenern nicht angenommen. Die Schließung ist eine Notmaßnahme, reine Selbstverteidigung“, sagt Josef Saller.
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Offiziell geschlossen wurde die Tiefgarage, weil sie von der Brandmeldeanlage der Stadt abgekoppelt wurde. Sie war zuvor auf die Rathaustechnik aufgeschaltet. Für 30.000 Euro lässt Saller eine eigene Brandmeldeanlage installieren.
Verhandlungen über Nutzungsrecht
Zuvor aber wird umgebaut, dazu laufe seit vier Monaten ein Bauantrag bei der Stadt. Zeitgleich verhandelt Saller mit der Verwaltung über ein weiteres Nutzungsrecht der Stadt bis 2050. „Das wollen wir verlängern, bevor wir vier bis fünf Millionen Euro investieren.“ Denn dort parken viele Verwaltungsmitarbeitende.
Zufahrt und Verkehrsführung werden neu geregelt. „So wie die Tiefgarage ist, kann sie nicht funktionieren“, sagt Saller. „Der Architekt hat damals einen immensen Gedankenfehler gehabt.“ Das Problem: Die Zufahrt führt direkt in die obere Etage, wo alle Verkehrsteilnehmer einen Parkplatz suchen. Praktisch niemand fahre in die untere Etage. „Die Leute fahren lieber fünfmal rum und warten, bis jemand ausparkt. Es gibt einen enormen Parksuchverkehr.“
Einfahrt wird eine Etage tiefer gebaut
Künftig wird man direkt auf der unteren Etage einfahren und bekommt über ein Parkleitsystem angezeigt, wie viele freie Plätze es darüber überhaupt gibt. Das solle die Nutzer ermuntern, bereits eine Etage tiefer einzuparken. Dazu werde die Einfahrt an der Marktstraße neu ausgeschachtet und es wird eine neue Stützwand gebaut.
„Für uns ist vor allem Sicherheit und Sauberkeit wichtig“, betont Josef Saller. „Wenn es tropft oder dunkel ist, hat man zu Recht Angst. Deswegen wurde die Tiefgarage vor allem von Frauen nicht angenommen.“