Witten. Die Pläne für die zukünftige Nutzung des Kaufhof-Gebäudes in Witten nehmen langsam Form an. Der Besitzer nennt sogar ein mögliches Datum.

Kommt langsam Fahrt in den Umbau des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in Witten und der Weiternutzung? Zumindest scheinen die Pläne des Investors konkreter zu werden. Der Handel soll auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.

Zuletzt sah es nicht gut aus, was den Komplex auf der Bahnhofstraße betrifft. Die Stadt hatte eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die von Investor Josef Saller allerdings im Dezember abgelehnt wurde. Die Kosten seien zu hoch, die Pläne nicht umsetzbar. Zudem sah die Studie einen großflächigen Abriss der Etagen im Obergeschoss vor. Das würde allerdings viel Geld kosten und auch die Rekonstruktion des Teils, der stehen bleibt, sei noch einmal teuer. „Diese Vorgehensweise ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll“, so Saller damals. Er kündigte an, im Frühjahr seine eigenen Ideen vorzustellen. Auf Anfrage der Redaktion äußerte sich Geschäftsführer Josef Saller nun konkreter.

Bestand in Witten soll erhalten bleiben

Demnach bleibt es dabei, dass das Gebäude im Bestand so weit wie möglich erhalten bleiben soll, allerdings mit „frischer Architektur“, wie es heißt „Wir wollen nicht so viel graue Energie verbrauchen und auch Kosten sparen“, sagt der Eigentümer. Als Orientierung könne dabei der Umbau des früheren Karstadthauses in Recklinghausen dienen. Auch dort ist ein privater Investor am Werk.

So sieht das ehemalige Karstadt-Gebäude in Recklinghausen aus.
So sieht das ehemalige Karstadt-Gebäude in Recklinghausen aus. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Ins ehemalige Haupthaus in Recklinghausen ist etwa eine Gastronomie eingezogen sowie ein Discounter. Außerdem gibt es Wohnungen. „Das Objekt ist sehr schön geworden“, sagt Saller. Grundsätzlich orientiere sich der Entwurf für Witten an den Nutzungsmöglichkeiten in Recklinghausen. Im Unter- und Erdgeschoss sollen Handel und Dienstleistungen Platz finden, in den Obergeschossen seien Büros und Wohnungen denkbar.

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Laut dem Investor aus Weimar hat die Stadt Witten ihn schon über mögliche Mietinteressenten informiert. „Mit denen beginnen wir schnellstmöglich Gespräche. Diese zarte Pflänzchen gilt es nun zu pflegen“, sagt Josef Saller. Man müsse Mietverträge abschließen, „die es uns ermöglichen, auch ein wenig Gewinn zu erwirtschaften“. Das sei alleine deshalb wichtig, weil sich die Bauzinsen verdreifacht und die Baukosten in den letzten zweieinhalb Jahren um zirka 35 Prozent gestiegen seien.

Arbeiten könnten Ende 2024/Anfang 2025 starten

„Trotz der schwierigen Situation am Immobilienmarkt sind wir zuversichtlich, jetzt mit den Planungen und vor allem mit der Vermietung weiterzukommen“, sagt Saller. Wie der genaue Zeitplan aussieht, steht aber noch nicht fest. Der Investor geht davon aus, dass die Mietvertragsverhandlungen mindestens ein Jahr lang dauern. Über genaue Mietpreise habe man noch nicht gesprochen. Zudem brauche man erst eine Baugenehmigung und „diverse Gutachten“. Realistischerweise sei mit einem Baubeginn nicht vor Dezember 2024 zu rechnen. Wenn alles gut gehe, könnten die Arbeiten im Jahr 2025 starten.

Josef Saller ist der Investor des ehemaligen Wittener Kaufhof-Gebäudes.
Josef Saller ist der Investor des ehemaligen Wittener Kaufhof-Gebäudes. © Michael Keller | Michael Keller

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Wie viel genau investiert wird, werde sich dann erst herausstellen. „Finanziell kann man natürlich auch nichts sagen, da man die Ausbauwünsche der Mieter auch nicht kennt“, sagt der Chef des Thüringer Immobilienentwicklers. Er geht aber davon aus, dass „das Ganze sehr schön wird“.

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Bei der Stadt dürfte die Nachricht schon einmal für freudige Gesichter sorgen. Man habe selbst ein großes Interesse, dass „an dem Standort eine Entwicklung stattfindet“, sagte Bürgermeister Lars König bereits im Dezember gegenüber der Redaktion. Ein erster Schritt ist jetzt zumindest getan.

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