Witten. Im Prozess um die getötete Frau in der Luisenstraße in Witten wirft der Staatsanwalt dem Angeklagten und Ex-Freund Heimtücke vor. Das hieße Mord.
Im Totschlagsprozess Luisenstraße beharrt der Staatsanwalt auf Mord. Er wirft dem angeklagten Ex-Freund (63) vor, die Frau (65) von hinten erwürgt zu haben – und damit Heimtücke. Zum Prozessauftakt Anfang April hatte das Gericht aber nur eine Anklage wegen Totschlags zugelassen. Nun muss es erneut über den Antrag des Staatsanwalts befinden..
Zeuge: Freund war eifersüchtig auf Wittenerin
Bei der Verhandlung am Donnerstag bestätigte ein guter Freund (55) des Opfers das „toxische Auf und Ab“ in der Beziehung. Der Angeklagte sei sehr eifersüchtig gewesen. Er habe zu der Frau ziehen wollen, die das aber wohl nicht wollte. Einmal habe er ihre Wohnungstür in der Luisenstraße eingetreten, ein zweites Mal sich in der Küche eingeschlossen und sich die Geldbörse gegriffen. Er, der Zeuge, habe kommen müssen. Allerdings sei der Mann da schon verschwunden gewesen.
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In den letzten Monaten vor der Gewalttat sei die Frau nur noch genervt gewesen. Der Angeklagte habe sie geschubst und körperlich angegriffen. Am 7. Oktober 2022, dem Tattag, war es in der Wohnung zu dem tödlichen Streit gekommen.
Am Donnerstag sagte auch die 41-jährige Tochter des Opfers aus. „Meine Mutter wollte ihm helfen. Sie hatte ein großes Herz“, erklärte sie. Zuletzt sei sie traurig gewesen. Offenbar sei der Mann handgreiflich geworden, denn sie habe blaue Flecken bei ihrer Mutter gesehen.
Wegen Unterschlagung vorbestraft
Die Frau und der Beschuldigte hatten seit rund zwei Jahren eine On-off-Beziehung. Es gab offenbar ständig Reibereien. Als sie sich endgültig trennen wollte, konnte er das wohl nicht verwinden. Der Mann, der die Tat gestanden hat, ist wegen Unterschlagung vorbestraft. Er soll seiner Freundin im Juli 2021 insgesamt 1100 Euro Bargeld aus der Geldbörse gestohlen haben. Und auch jetzt nach der Tat Geld von ihrem Konto abgehoben haben. Der Prozess wird fortgesetzt.