Witten. Weil das Rückhaltebecken in Witten-Stockum so voll ist, spricht mancher vom „Phoenixsee“. Nun erklärt die Stadt die Gründe für die Wassermassen.
Anwohner in Stockum sind seit einiger Zeit verwundert und zugleich besorgt. Eigentlich führt das Regenrückhaltebecken an der Dürener Straße wenig Wasser, momentan ist es aber proppenvoll. Jetzt reagiert die Stadt auf die Nachfrage aus der Bevölkerung.
Die Menschen in dem Viertel haben sich schon einen Spitznamen für die Wassermengen ganz in ihrer Nähe ausgedacht und sprechen vom Stockumer „Phoenixsee“. Das Original liegt bekanntlich in Dortmund, vor Jahren hat dort die Stadt ein Gewässer auf dem Gelände des einstigen und gleichnamigen Hochofens im Ortsteil Hörde angelegt.
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Noch ganz dicht? Stadt lässt die Becken überprüfen
Doch von solchen Plänen ist Witten weit entfernt. Die Antwort auf die Frage, was dort geschieht, fällt sehr schlicht aus: In regelmäßigen Abständen, also turnusmäßig, müssen die Entwässerungsbetriebe der Stadt Witten (ESW) prüfen, ob das Becken noch dichthält. Zudem erfolgt ein Check, inwieweit sich die Abflussmengen des Regenwassers entsprechend drosseln lassen. Um verwertbare Ergebnisse zu erhalten, muss das Becken aufgestaut werden. Aktuell stehen Testläufe und Proben an. Einige Hundert Meter entfernt liegt im Bebbelsdorf ebenfalls ein Regenrückhaltebecken. Das sei aus dem gleichen Grund ebenfalls stark gefüllt, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük.
Beide Bauwerke sind rund sechs Jahre alt und entstanden, um das Wohngebiet vor Überflutungen zu bewahren. Insbesondere bei Starkregen soll das Wasser so gelenkt werden, dass es keine Schäden anrichtet. Dazu dienen auch Kanäle, die die Stadt im Abschnitt Himmelohstraße bis zur Hörder Straße und am Borgäcker angelegt hat.
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Mehr Hochwasserschutz durch zwei weitere Auffangbecken
Da spätestens seit dem verheerenden Hochwasser im Sommer 2021 Städte wie Witten Schutzprogramme ausbauen, sind nun noch zwei weitere Rückhaltebecken vorgesehen. Das eine baut die Stadt für den Walfischbach am städtischen Friedhof Pferdebach, der Startschuss soll noch in diesem Jahr erfolgen. Das andere will Witten im Zuge der Umgestaltung des Pferdebachtals errichten. Baubeginn ist für das Jahr 2025 vorgesehen.
Die Kosten belaufen sich für beide Projekte zusammengerechnet auf Summen zwischen 500.000 und 1,5 Millionen Euro. Bei welchen Ausgaben die Stadt schließlich genau landet, hängt davon ab, wie es um die gesamte Ausstattung bestellt ist. Ob sich beispielsweise ein naturnaher Ausbau ermöglichen lässt oder ob Betonbecken zum Einsatz kommen, sind Fragen, mit denen sich die Planer beschäftigen.
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