Witten. Viele Projekte haben die Hüllbergschule in Witten-Annen grüner gemacht. Hochbeete, Wurmkiste und grünes Klassenzimmer bereichern den Schulhof.
Die Hüllbergschule in Witten-Annen will „Schule der Zukunft“ werden. Um diese Auszeichnung zu erhalten, hat sich an der städtischen Gemeinschaftsgrundschule in den letzten 1,5 Jahren einiges getan. Von der Öko-Zone über Hochbeete auf dem Schulhof bis hin zum grünen Klassenzimmer. Und für die Schülerinnen und Schüler gibt es seit Kurzem auch wieder eine Rutsche. Die alte Röhrenrutsche war im Mai 22 von der Stadt gesperrt worden.
Im Mittelpunkt des NRW-Programmes „Schule der Zukunft“ steht das Thema Nachhaltigkeit. Dieses soll Teil des Unterrichts und der Schulentwicklung werden. „Wir sind mit einer Betonwüste gestartet“, erinnert sich Patrick Schulz (29) vom Verein „weniger“, der als Bildungspartner die Schule auf ihrem Weg begleitet. Doch Lehrer, Schüler und Eltern haben gemeinsam frischen Wind auf den Schulhof gebracht.
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Schülerinnen und Schüler wünschten sich ein Naturparadies auf ihrem Schulhof
Die Ideen aller Beteiligten sind in die verschiedenen Projekte, die umgesetzt wurden, eingeflossen. So stand bei den Schülerinnen und Schülern etwa ein Naturparadies für Tiere und Pflanzen ganz oben auf der Wunschliste. Im April vergangenen Jahres legten die Kinder zusammen mit der Initiative Bee Together im hinteren Teil des Schulhofes dann ein Wildbienenparadies an. Dazu gehört etwa eine Wildblumenwiese, aber auch ein Erdhügel, in den die Bienen kriechen können. „Die Bienenhotels, die gerne für sie aufgestellt werden, mögen sie eigentlich gar nicht“, sagt Patrick Schulz.
Im August folgten dann 14 Hochbeete, die um den Schulhof herum aufgestellt wurden und gerade wieder frisch bepflanzt sind. Mit den unterschiedlichsten Beeren. „Damit die Kinder sich im Vorbeigehen etwas abpflücken können“, sagt Sozialpädagogin Maike Rollenbeck (32). Quasi ein „naschbarer Schulhof“. Auch Blumen haben hier ihren Platz gefunden. „Wir haben zu Spenden aufgerufen und dann das eingepflanzt, was gekommen ist, vom Samen bis zum kleinen Strauch“, ergänzt Kevin Mróz (34), Vertreter der Schulleitung. Die Schülerinnen und Schüler pflegen die Beete abwechselnd. Bald soll jede Klasse ein eigenes Beet bekommen, das sie betreut.
Wurmkiste verwandelt Bio-Abfall in Erde
Auf die Hochbeete folgte eine Wurmkiste. In dieser leben zahllose Kompostwürmer, die die Bio-Abfälle der Schulklassen zu Erde und Humus verarbeiten. Mittlerweile stehen in jeder Klasse Kompost-Behälter. Jede Klasse hat ihren festen Tag, an dem sie „Wurm-Pause“ hat, sprich, an dem die gesammelten Reste zur Wurmkiste gebracht und in dieser verteilt werden. Die hier entstandene Erde wird dann wieder auf den Hochbeeten aufgebracht. „So lernen die Kinder den Kreislauf der Natur aus erster Hand kennen“, sagt Sozialpädagogin Rollenbeck.
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Als neues Highlight wartet seit den Osterferien nun noch ein grünes Klassenzimmer, also ein Klassenraum im Freien, auf die Grundschüler. Das Projekt wurde durch das Unternehmen „Westenergie“ finanziell gefördert. Der Kontakt kam über eine Mutter zustande. Hier soll, sobald es die Temperaturen zulassen, Fachunterricht jeglicher Art stattfinden.
Fast alle Spielgeräte auf dem Schulhof gesperrt
Anfang 2022 sperrte die Stadt Witten nach einer Begehung nahezu alle Spielgeräte auf dem Schulhof der Hüllbergschule, etwa das beliebte Klettergerüst. „Die Kinder hatten von heute auf morgen nur noch Beton zum Spielen“, erinnert sich Mróz. Durch die vielen Projekte zum Thema Nachhaltigkeit ist nun der Schulhof aber deutlich belebter geworden.
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Die Stadt Witten hat außerdem noch in den Sommerferien ‘22 kurzerhand ein neues Klettergerüst installiert. Auch die Schule und ihr Förderverein beteiligten sich finanziell. Als die Stadt im Mai 2022 insgesamt 15 Hangrutschen wegen Sicherheitsbedenken sperrte, war die an der Hüllbergschule eine davon. Dank Geldern, die durch einen Spendenlauf zusammengekommen sind, können die rund 220 Schülerinnen und Schüler der Annener Grundschule aber nun seit März wieder nach Herzenslaune rutschen.
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Der Hüllbergschule fehlt nun nach eigener Aussage nur noch eine öffentliche Dokumentation ihrer unterschiedlichen Projekte, um sich als „Schule der Zukunft“ zu bewerben. Sie wäre damit auch nicht die erste. Vor ihr wurden bereits die Borbachschule, Bruchschule, Hellweggrundschule, Pferdebachschule und Vormholzer Grundschule vom Land für ihr Engagement für nachhaltige Bildung ausgezeichnet.
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