Witten. In Witten werden im kommenden Schuljahr wieder mehr Schüler eingeschult. Das hat Folgen. An zwei Schulen gibt es zusätzliche Klassen.
Die Zahl der i-Dötze steigt im kommenden Schuljahr 2023/2024 etwas an. Die 17 Wittener Grundschulen nehmen laut Stadt im Sommer 834 Kinder auf, im vergangenen Jahr waren es 797.
Gute Nachrichten gibt es dabei für Schulen mit einem hohen Sozialindex – also Standorten, die besonders hohe Herausforderungen zu stemmen haben und stark belastet sind. Dort wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler pro Klasse erneut von 29 auf 26 Kinder heruntergesetzt.
Das NRW-Schulministerium zieht zur Berechnung des Index vier Faktoren heran: die Kinder- und Jugendarmut im Einzugsbereich der Schule, der Anteil der Kinder mit vorwiegend nicht deutscher Familiensprache, der Anteil der Kinder, die zugezogen sind und somit kaum Sprachkenntnisse haben, sowie der Anteil der Kinder mit Förderbedarf. Die Skala reicht von eins (ohne besondere Herausforderungen) bis neun (extreme Herausforderungen).
Sieben Schulen in Witten profitieren vom Sozialindex
„Wir haben uns am Sozialindex der Stadt Witten orientiert und nicht am Land, da er genauer ist“, sagt der Schulausschussvorsitzende Arnold Evertz (Grüne). Unter diese Regelung fallen Gerichts-, Bredde-, Erlen-, Crengeldanz-, Baedeker-, Bruch- und Hellwegschule. Die Breddeschule macht dabei eine Ausnahme und geht auf eigenen Wunsch mit 54 Schülerinnen und Schülern, also 27 pro Klasse, in das neue Schuljahr.
Ursprünglich lagen die Forderungen, die Klassengröße an diesen Schulen zu begrenzen, noch höher. Eine weitere Reduzierung auf 25 Schülerinnen und Schüler sei jedoch nicht möglich, da so noch mehr Kinder an ihren Wunschschulen abgelehnt werden müssten, hieß es jetzt im Schulausschuss. Denn wie schon im letzten Jahr entstanden auch im diesjährigen Verfahren wieder einige Anmeldeüberhänge, so dass einige Kinder an eine andere als die gewünschte Schule zurückgewiesen werden mussten. Das führe unter anderem dazu, dass längere Schulwege in Kauf genommen werden müssen.
Um das zumindest an manchen Standorten zu vermeiden, wird es an der Harkort- und der Hellwegschule drei statt zwei Eingangsklassen geben. Der Grund: In der direkten Umgebung wohnen deutlich mehr Kinder als aufgenommen werden können. „Hinzu kommt, dass auch benachbarte Schulen wie die Dorfschule und die Pferdebachschule bereits komplett ausgelastet sind“, heißt es beim Amt für Jugendhilfe und Schule. An der Hellwegschule war das bereits im vergangenen Jahr der Fall.
Zwölf Anmeldungen fehlen
„Aufholen nach Corona“
Die Stadt Witten bekommt für ihre Schulen weitere Mittel aus dem Programm „Aufholen nach Corona“. Gut 166.000 Euro können nun im Haushaltsjahr 2023 an die Schulen fließen, hieß es jetzt im Schulausschuss.
Laut Schulministerium können die Mittel dafür eingesetzt werden, um Defizite aus der Pandemiezeit auszugleichen. „Die Aufteilung der Mittel liegt im Ermessen der Schulträger“, so das Ministerium.
„Wir stellen die Versorgung für die Kinder dort so sicher und vermeiden es, dass noch mehr Schülerinnen und Schüler an einer Schule angemeldet werden müssen, die viel weiter weg ist“, erklärte eine Mitarbeiterin des Jugendamts im Ausschuss. Zwölf i-Dötze beziehungsweise ihre Eltern scheinen auch noch nicht zu wissen, für welche Schule sie sich entscheiden wollen – sie sind noch nicht angemeldet. Nach Angaben des Jugendamts wird dort in den nächsten Tagen die Schulaufsicht tätig.
Wie viele Schülerinnen und Schüler an den Schulen aufgenommen werden können, ist übrigens klar geregelt. Bei einer einzügigen Schule sind es 29 Kinder, bei einer zweizügigen 30 bis 56 und an den dreizügigen Standorten 57 bis 81 Kinder. Die gute Nachricht: „Noch sind in jedem Stadtteil außer in Bommern Plätze an Schulen frei“, so das Jugendamt. Da dürfte auch das fehlende Dutzend noch fündig werden.