Witten. Ja, das war und ist eine zähe Geburt, der Umbau der Pferdebachstraße in Witten. Kein Widerspruch, liebe Stadt. Ein Kommentar auf der Zielgeraden.
Wir, die Redaktion, sind vorsichtig mit Ankündigungen geworden, die Pferdebachstraße sei auf der Zielgeraden. Man muss die Baustelle besuchen, um ein Gefühl für sie zu bekommen. Und da stand die Realität zu oft im Widerspruch zu den Verlautbarungen. Nichts war fertig und es gingen noch viele weitere Umbaumonate ins Land. Nun aber scheint der Begriff „Zielgerade“ endlich angemessen zu sein. Viele dürften aufatmen, wenn im Mai oder Juni wirklich Eröffnung gefeiert werden kann.
Radfahrer wären gerne schon über die schöne neue Brücke in Witten gefahren
Dass ausgerechnet die schöne Schrägseilbrücke erneut in die Verlängerung geht, ist ärgerlich, aber angesichts des schlechten Wetters und der gesamten Bauzeitverzögerung nur noch nebensächlich. Auf ein paar Wochen oder Monate kommt es nun wirklich nicht mehr an – bei einer Straße, die ja eigentlich im Frühjahr 2021 fertig werden sollte.
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Man kann jetzt Vergangenheitsbewältigung betreiben und all die Gründe suchen, die nicht nur die Bauzeit, sondern auch die Kosten explodieren ließen. Fünf Jahre stehen am Ende unterm Strich und vermutlich um die 20 Millionen Euro. Die Stadt wird noch mal kritisch Bilanz ziehen müssen, was wann warum falsch gelaufen ist. Es fing beim unberechenbaren Untergrund an und endet – siehe Fahrradbrücke – bei den aktuellen Lieferengpässen.
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Uns, die Öffentlichkeit, interessieren am Ende natürlich auch die Kosten. Aber entscheidend ist nun, dass diese wichtige Verbindung zwischen City, Krankenhaus, Uni und Autobahn tatsächlich endlich fertig wird und ein wirklicher Mehrwert für den Verkehr und die Fußgänger zu verbuchen ist, der die lange Umbauzeit mit nervigen Umleitungen und hohen Baukosten rechtfertigt.
Stadt Witten sollte Straße feierlich eröffnen
Die Stadt sollte die Straße bei schönem Wetter eröffnen, aber bitte erst dann, wenn wirklich alles vollbracht ist. Zumindest die geduldigen Anwohner haben sich ein Würstchen und Freibier verdient. Sollte sich die Stadt mit Hinweis auf die Freigabe kurz vor Weihnachten eine solche Feier sparen, wäre das mehr als peinlich. Was wiederum zur Pferdebachstraße passen würde.
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