Witten. Dass der Eigentümer des Kaufhof-Gebäudes in Witten seine Ideen offen formuliert, ist gut für die Stadt. Beide Seiten müssen Kompromisse eingehen.

Noch sind die Pläne des Investors für das Kaufhof-Haus in Witten etwas vage. Wie sie umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. Dennoch stimmt es zuversichtlich, dass Eigentümer Josef Saller nach Ablehnung der Machbarkeitsstudie nun zumindest wieder eigene Vorstellungen entwickelt, um das schwierige Objekt voranzubringen.

Investor und Stadt müssen jetzt wieder aufeinanderzugehen, damit die Sache Fahrt aufnimmt. Oder will Witten zu den Städten gehören, die zehn Jahre eine Kaufhaus-Brache zu beklagen haben? Es dürfte aber noch ein weiter Weg sein, bis wieder Leben an der oberen Bahnhofstraße einkehrt.

Komplex ist zentraler Punkt in der Wittener City

Vor allem das Thema der Mieten und Mieter dürfte noch für Diskussionen sorgen. Es ist verständlich, dass der Investor Gewinne machen will. Neben dem Finanziellen geht es aber vor allem darum, die Flächen attraktiv zu gestalten. Der Komplex ist weiterhin der zentrale Punkt in der Innenstadt. Gute Ideen müssen nicht unbedingt mit hohen Mieteinnahmen einhergehen. Letztere haben offenbar schon viel zu viele Leerstände in der City produziert.

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Seit Oktober 2020 steht das Kaufhof-Gebäude nun schon leer. Die letzten Signale waren nicht sehr positiv – hier die Stadt, die für ihre Machbarkeitsstudie warb, dort der alles entscheidende Investor, der sie rundweg ablehnte. Klar ist: Dieses Mega-Projekt ist nur gemeinsam zu stemmen.

Die Ideen einer Mischnutzung dürften auch bei der Stadt auf Anklang treffen. Sowohl Handel als auch Büroflächen und weitere Dienstleistungen würden der gebeutelten City guttun. Frag nach in Hattingen: Dort gehört die Stadtbücherei zum Beispiel von Anfang an zu den Frequenzbringern im dortigen Reschop-Carré. Klar ist aber: Zu viele Abstriche darf auch die Stadt Witten nicht machen. Eine nachhaltige Lösung ist nur mit Kompromissen zu erreichen.

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