Witten. Drei Männer, einer davon aus Witten, müssen sich wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Auch eine Geiselnahme spielt beim Prozess eine Rolle.
Die Staatsanwaltschaft wirft drei 45, 39 und 52 Jahre alten Männern bandenmäßigen Betrug und Urkundenfälschung vor. Seit Montag, 27. März, müssen sie sich vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Der 39-Jährige kommt aus Witten.
Es geht um zahlreiche fingierte Verkehrsunfälle und gefälschte Reparaturrechnungen, durch die Kfz-Versicherungen im großen Stil geschädigt wurden. Aufgeflogen war das Trio bei Ermittlungen gegen den Betreiber eines Autoglasbetriebes in Witten. Die fingierte Unfallserie soll zwischen 2013 und 2018 stattgefunden haben.
Unfall im Wittener Hammertal wurde vorgetäuscht
Immer wieder war es im Raum Gevelsberg und Hattingen zu Unfällen mit denselben Fahrzeugen gekommen. Dabei sollen geparkte Autos beschädigt worden sein. Zudem sei ein Täter mit seinem Auto unter anderem gegen einen Baum und einen Betonpoller gefahren. Ein Unfall fand im Hammertal statt. Mit gefälschten Reparaturrechnungen wurden anschließend die Versicherer zur Kasse gebeten, die in den meisten Fällen auch zahlten.
Lesen Sie auch:
- Witten: Betrugsprozess endet mit faustdicker Überraschung
- Wittener Unternehmer sollen Kunden betrogen haben
- Versicherungsbetrug in Witten: Es geht um fünfstellige Summe
Außerdem sollen sich die Männer durch gefälschte Vorversicherungsverträge aus dem Ausland günstigere Einstufungen in ihrer Kfz-Versicherung erschwindelt haben. Die Anklage listet rund 100 solcher Fälle auf, die zu einer deutlich verbesserten Schadensfreiheitsklasse führten. Die Kunden sollen dafür 250 Euro und mehr bezahlt haben. Zum Prozessauftakt schwiegen alle Angeklagten, kündigten aber Geständnisse an. Zwei Männer müssen sich auch wegen einer vorgetäuschten Geiselnahme und der Einschüchterung eines Zeugen verantworten. Der Prozess wird im April fortgesetzt.