Witten. Nachdem eine Angeklagte zuvor noch gefehlt hatte, hat das Gericht den Prozess um Versicherungsbetrug in Witten begonnen. Vorwürfe wiegen schwer.

Nachdem eine Angeklagte zuvor noch gefehlt hatte, hat das Gericht den Prozess um Versicherungsbetrug, unter anderem in Witten, am Dienstag begonnen. Den zwei 44 Jahre alten Männern, einer 34-Jährigen sowie einer 32 Jahre alten Frau wird gewerbsmäßiger Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen. Die Frau, die dem ersten Verhandlungstag ferngeblieben war, wurde am Dienstag polizeilich vorgeführt.

Die Angeklagten sollen mit einer Bande zusammengearbeitet haben, die fingierte Autounfälle durchführte und mit gefälschten Reparaturrechnungen Beträge in jeweils fünfstelliger Höhe kassierte. Eine der Frauen soll im Oktober 2016 in Gevelsberg gegen Betonpfosten gefahren sein und einen Schaden von 14.268 Euro angerichtet haben, der von der Versicherung erstattet wurde.

Angeklagter hat Unfall im Wittener Hammertal verursacht

Im April zuvor sollen zwei Mitangeklagte mit einem anderen Auto das Fahrzeug der Frau gerammt haben. Hier zahlte die Versicherung allerdings nicht. Der 44-jährige Hauptangeklagte aus Gevelsberg soll einen Mercedes AMG gekauft haben, extra um damit Unfälle zu bauen. Er kassierte für eine Fahrt in die Leitplanken und einen Hagelschaden. Am 3. Mai 2017 soll er einen Unfall im Hammertal in Witten verursacht haben.

Die Staatsanwaltschaft beantragte, bei der Frau 14.600 Euro einzuziehen und beim 44-Jährigen 16.500 Euro. Alle vier Angeklagten betonten, sie würden aussagen. Die Ursprungsanklage betrifft insgesamt 22 Personen, darunter auch ein bereits zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilter 55-jähriger Betreiber mehrerer Werkstätten, davon einer in Witten. Zu den fingierten Unfällen soll es zwischen 2013 und 2018 gekommen sein. Der Prozess wird fortgesetzt.