Witten. Für die gestohlene Eselsfigur in Witten-Heven soll Ersatz her. Doch es mangelt ganz erheblich an Spenden. Wie es nun weitergehen soll.

Kinder vermissen sie wohl am meisten, aber auch Erwachsenen fehlt sie: Gemeint ist die Eselsskulptur in Heven. Diebe haben sie im vergangenen Sommer gestohlen. Nun soll Ersatz auf dem Eselsplatz her. Doch dafür braucht es Spenden und daran mangelt es erheblich.

Das bisherige Aufkommen reicht längst nicht, sagt Jörg Niemann. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Kunstvereins, der sich um Sponsoren bemüht. Rund 2200 Euro liegen derzeit auf dem Spendenkonto. Erforderlich ist aber mehr als das Vierfache. Etwa 10.000 Euro fallen voraussichtlich an Kosten an.

Zum Glück ist die Gussform noch erhalten

Beim Dudelsack-Konzert kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr mit rund 100 Besuchern auf dem Eselsmarkt kamen Spenden für die Figur zusammen.
Beim Dudelsack-Konzert kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr mit rund 100 Besuchern auf dem Eselsmarkt kamen Spenden für die Figur zusammen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Diesen Betrag beziffert die Gießerei in einem Kostenvoranschlag, die Künstlerin Bettina Thierig für den Auftrag ausfindig gemacht hat. Die 58-Jährige hat die Skulptur entworfen und konstruiert. Seit Wochen steht sie bereits in Kontakt mit dem Unternehmen aus dem norddeutschen Elmenhorst, das in der Nähe von Thierigs heutigem Wohnort Lübeck liegt. Lange Zeit lebte sie selbst in Witten.

Zum Glück ist noch die Gussform erhalten, die die Künstlerin für die erste Eselfigur nutzte und die sie jetzt wieder verwenden kann. Ansonsten würde das Projekt erheblich teurer. Für die neue Plastik möchte sie kein Geld haben, lediglich Auslagen ersetzt bekommen, betont Thierig. Denn beispielsweise werden zahlreiche Fahrten zur Gießerei anfallen, um Absprachen zu treffen.

Dass es die Form noch gibt, ist insbesondere ihrem Vater zu verdanken, der noch heute in ihrer früheren Heimat wohnt. Er hatte das Material aufbewahrt und das über 30 Jahre lang. Denn die gestohlene Figur stand bereits seit Beginn der 90er Jahre auf dem Eselsplatz und hatte sich schnell zum Anziehungspunkt vor allem für junge Familien entwickelt.

Kunstverein rührt kräftig die Werbetrommel

Um nun noch an weitere Spenden zu kommen, hat Jörg Niemann Klinken geputzt, Vereine und Organisationen angeschrieben, mit Verantwortlichen gesprochen. Danach zeichnen sich wohl weitere Zusagen ab. Ob sie aber schon ausreichen, ist derzeit noch fraglich. Deshalb rührt der Kunstverein weiterhin die Werbetrommel. Niemann zeigt sich indes zuversichtlich, dass der Betrag am Ende auch zustande kommt. Die Skulptur habe sich doch stets großer Beliebtheit erfreut und nach wie vor sei das Interesse an einer neuen Figur doch sehr groß, sagt der stellvertretende Vorsitzende.

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Die Gussform von Bettina Thierig ist bereits in Elmenhorst eingetroffen. Für den Transport habe die Stadtverwaltung gesorgt, sagt sie. Die Gießerei wäre auch bereit, zeitnah die Bronzefigur herzustellen und könnte sie dann auch gleich nach Witten ausliefern. Die neue Plastik wolle die Firma mit einer Diebstahlsicherung ausstatten, so die Künstlerin. Auf Einzelheiten möchte sie aus verständlichen Gründen nicht eingehen.

Der Kunstverein hat ein Spendenkonto mit folgender Nummer eingerichtet: IBAN: DE31 4525 0035 0190 1216 32.