Witten. Die Wirtschaftsförderer Ruhr haben die Brache der Ex-Ziegelei in Herbede als Gewerbefläche ausgeschlossen. Eine Wittener Firma sieht das anders.
Im Gewerbegebiet Hammertal in Witten hat die regionale Wirtschaftsförderung (Business Metropole Ruhr) nach neuem Potenzial für die Schaffung von Gewerbeflächen gesucht – und ist nicht fündig geworden. Unter die Lupe genommen hatten die Experten dabei auch die Brache der ehemaligen Ziegelei in Herbede. Diese schlossen sie aus, weil eine Sanierung der dortigen Altlasten zu kompliziert und kostspielig wäre. Nun meldet sich die Gesellschaft für Umweltschutz und Deponiebetrieb (GUD) zu Wort.
„Eine Sanierung des Geländes ist, wenn hier Hand in Hand gearbeitet wird, möglich“, sagt GUD-Geschäftsführer Gerd Nickel. Der Zusammenschluss von Wittener und Hattinger Tiefbauunternehmen nutzt den Erdaushub, der bei den Firmen täglich anfällt, um damit etwa Lärmschutzwälle aufzuschütten. Oder eben, um Altlasten abzudecken. So geschehen etwa im Steinbruch Rauen.
GUD hat in Witten den Steinbruch Rauen saniert
Bis 2017 sanierte die GUD das Areal zwischen Wetterstraße und Wartenberg, kippte über einen Höhenunterschied von 70 Meter Bodenaushub in den Berg, um die Altlasten abzudecken. Es ging um rund 30.000 Quadratmeter mit Thyssen-Schlacke belastete Fläche. Die Kreis-Naturschutzbehörde erklärte das Gelände daraufhin als saniert.
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Auf der Brache der Voss’schen Ziegelei an der Wittener Straße handle es sich um diesselbe Schlacke wie im Steinbruch Rauen, sagt Nickel. Bereits 2017 sei die GUD nach einem Ortstermin von der Kreisverwaltung gebeten worden, einen Vorschlag zu erarbeiten, die Altlast im Gelände der alten Ziegelei abzudecken.
Gesellschaft für Umweltschutz hatte bereits Plan mit Vermessungsbüro ausgearbeitet
„Diesem Vorschlag sind wir nachgekommen und haben mit dem Vermessungsbüro Thöle aus Witten einen Plan ausgearbeitet, bei dem entlang der Wittener Straße circa 10.000 m Gewerbeflächen entstehen könnten.“ Der Plan sah vor, die in den Steilwänden lagernde Altlast mit Erdaushub abzudecken. Das Gelände ist sehr uneben, es gibt viele Höhenunterschiede. Allein deshalb sei es eine kostenaufwendige Sache gewesen, den Plan zu erstellen. „Wir hätten das ganze Gelände saniert“, so der GUD-Geschäftsführer. Letztlich sei es damals an den Eigentumsverhältnissen gescheitert.
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Dass die Gesellschaft bei der erneuten Begutachtung des Geländes nicht durch die Wirtschaftsförderung des EN Kreises mit an Bord geholt wurde, stößt bei Geschäftsführer Nickel auf Unverständnis. „Warum hat man uns nicht einbezogen?“ Gleichzeitig sei man „maßlos enttäuscht“. Doch ganz aufgeben will man die Sache noch nicht. „Wir sind weiterhin daran interessiert, dort zu sanieren“, betont Nickel.