Witten. .

Durch die wilde Müllkippe auf dem Gelände der ehemaligen Voss’schen Ziegelei an der Wittener Straße in Herbede ist keine „Gefahr im Verzuge“ - der EN-Kreis muss deshalb Autowracks, Ölfässer, Autobatterien, Kühlschränke, Unrat und Gasflaschen nicht wegräumen. Das erklärte Kreissprecher Ingo Niemann auf Anfrage unserer Zeitung.

„Für die Sicherheit und Ordnung auf dem Gelände ist die Stadt Witten zuständig“, erläutert Niemann, „für Beseitigung des Abfalls dagegen der Kreis“. Es habe mehrfach im Jahr Kontrollen auf dem Gelände gegeben. Diesen Kontrollen zufolge sei keine Gefahr im Verzuge. Niemann: „Wir müssen also nicht tätig werden. Das liegt auch im Interesse der Steuerzahler.“

„Gefahr im Verzuge“ - dass bedeutet etwa, dass Boden und Grundwasser in Gefahr wären. Da die Ölfässer in einem Schuppen stünden und wohl leer seien, bestehe diese Gefahr nicht. „Die Schuppen sind aber so baufällig, dass wir unseren Leuten ein Betreten nicht zumuten können.“

Da hat Ingo Niemann Recht - schon beim Fotografieren wäre eine Mauer (zuständig: Stadt) fast eingestürzt. Das Rattenproblem (zuständig: Kreis) sei schon seit längerem bekannt. Niemann: „Dass das kein schöner Zustand ist, ist keine Frage.“ Über Lebensmittelreste vor Ort (zuständig: Ratten) wisse man nichts.

Immerhin: Der Mann, der zum vorhandenen Gerümpel seinen Hausmüll gekippt hatte, ist bekannt, es gab ein Bußgeldverfahren, und die Strafe hat er auch bezahlt. Gegen den Eigentümer der ehemaligen Ziegelei bestehe seit langem eine Ordnungsverfügung, den Unrat abzuräumen. Niemann: „Dem ist der Eigentümer bisher nicht nachgekommen.“