Witten. Seit Jahren wird über die Sanierung der alten Thyssen-Deponie in Witten gesprochen. Doch es geht nicht voran. Das ist der Stand der Dinge.

Mögliche neue nutzbare Flächen im Gewerbegebiet Hammertal in Witten hat die regionale Wirtschaftsförderung (Business Metropole Ruhr) in einer Studie gesucht. Und nicht gefunden. Die Brache der ehemaligen Ziegelei in Herbede ist ausgeschieden, weil Altlasten eine Sanierung zu teuer machen würden.

Auch die einstige Thyssen-Deponie an der Stockumer Straße ist vorbelastet. Hier wurden jahrelang Bauschutt und andere Stoffe wie Ofenschlacke abgekippt. Der Sanierungsplan für das über 80.000 m² große Areal steht seit Sommer 2020. Damals zeigte sich Stadtbaurat Stefan Rommelfanger noch optimistisch, dass die „Vorhabenträger“ – also Thyssen und FSZ-Witten Verwaltungs- und Grundbesitz GmbH – den Plan zeitnah zur Genehmigung beim EN-Kreis einreichen könnten.

Die ehemalige Thyssen-Deponie in Witten aus der Luft.
Die ehemalige Thyssen-Deponie in Witten aus der Luft. © Unbekannt | Hans Blossey

Kreis prüft weiterhin Sanierungsplan für Thyssen-Deponie in Witten

Doch seitdem hat sich wenig getan. Seit Anfang 2021 liege der notwendige Sanierungsplan beim zuständigen EN-Kreis, sagte Rommelfanger in einer Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im März 2022. Der Kreis muss die umfangreiche Deponiesicherung als verantwortliche Aufsichtsbehörde federführend begleiten. Bei dem eingereichten Antrag geht es vor allem um die Sicherung des Geländes. Der Boden muss teilweise verdichtet, abgedeckt und aufgeschüttet werden, bevor gebaut werden könnte.

Auf Nachfrage teilte der Kreis nun mit, dass aktuell nicht absehbar sei, wann eine Genehmigung erteilt werden könne. Es handle sich um eine komplexe rechtliche Gemengelage aus umweltschutz- und baurechtlichen Fragen, die noch nicht geklärt seien. Gemeinsam mit Thyssen und FSZ sei man in einem Prozess um Lösungen zu finden. Ingenieure und Fachgutachter würden diesen begleiten. Auf ein neues Gewerbegebiet in Annen werden Unternehmen also noch eine Weile warten müssen.

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