Witten. Die ersten Bescheide zur Grundsteuer sind bereits raus. Doch jetzt stehen manche Immobilienbesitzer in Witten erst recht vor einem Problem.
Wer bei der Grundsteuererklärung flott war, der hat möglicherweise schon seinen Bescheid zum eigenen Haus und Grund zurückbekommen. Doch jetzt sind manche Hauseigentümer erst recht verunsichert.
Besitzer, die sich die Papier genau anschauen, stellen sich die Frage, wie hoch künftig ihre Grundsteuer ausfällt. Um eine Antwort zu finden, nehmen sie die neuen Werte aus dem Brief des Finanzamtes und errechnen anhand der aktuellen Hebesätze, wie hoch die Beiträge künftig ausfallen. Mitunter kommen sie dabei auf Summen, die doppelt oder dreifach so hoch sind wie ihre aktuelle Abgabe. https://www.waz.de/staedte/witten/witten-frist-fuer-grundsteuer-erklaerung-laeuft-im-januar-ab-id237084277.html
Noch fehlen die Werte der künftigen Hebesätze
Einige Eigentümer wenden sich dann an Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, wie Sprecherin Lena Kücük bestätigt. Das aber ist nach ihren Worten „insofern misslich, als die Kommune ja noch gar nichts sagen kann, ob es für den Einzelnen teurer oder günstiger wird.“ Es werde neue Hebesätze geben. Die Entscheidung falle wohl im Verlauf des nächsten Jahres im Rat der Stadt. Erst dann stünden die Grundsteuerwerte fest, die dann ab 2025 gültig sind, so Kücük.
Auch interessant
Über diese demnächst anstehenden Schritte will die Stadt die Bürger mit dem Versand der diesjährigen Gebührenbescheide informieren. Der soll Mitte Januar erfolgen. Zugleich wolle man auch über die Social-Media-Kanäle die Leute auf dem Laufenden halten.
Kücük betont, dass die Stadt Witten nicht von der Reform profitieren will. Die Verwaltung möchte aber ein stabiles Auskommen sicherstellen. Das bedeutet: Unterm Strich soll es bei dem jetzigen Einnahmevolumen bleiben. Momentan könne die Stadt aber keine Aussage dazu treffen, ob es für einen Hausbesitzer teurer oder preiswerter wird.
Ähnlich lautet auch die Antwort des örtlichen Finanzamtes. Aussagen über die Höhe der Grundsteuer ab 2025 lassen sich derzeit noch nicht treffen, erklärt die Behörde den Leuten, die sich bei ihr melden.
Bislang haben erst 42 Prozent der Besitzer die Erklärung abgegeben
Entscheidender Faktor neben der Bewertung von Haus und Grund sei der Hebesatz. In welcher Höhe der liegen soll, damit die Städte und Gemeinden die Einnahmen aus der Grundsteuer halten können, dazu wolle das Finanzministerium die Städte und Gemeinden noch informieren. Witten gehört derzeit mit einem Hebesatz von 910 zu den teuersten Gegenden in Deutschland, die durchschnittliche Grundsteuer beträgt 771 Euro im Jahr. Deutlicher günstiger geht es dagegen beispielsweise in Langenfeld (Rheinland) zu mit einem Hebesatz von 299 oder 260 in Harsewinkel.
Momentan wirbt das Finanzamt darum, dass Hausbesitzer ihre Grundsteuererklärung überhaupt abgeben. Bislang sind 20.400 bei der Behörde eingegangen, das entspricht einer Quote von 42 Prozent. Die Frist endet am 31. Januar. Ursprünglich sollte die Abgabe schon bis Ende Oktober 2022 erfolgen, doch zu dem Zeitpunkt lag die Rücklaufquote in vielen Städten gerade mal bei rund einem Drittel. Damit die Finanzämter den Erklärungen Herr werden, hat NRW landesweit zum 1. November 150 zusätzliche Stellen geschaffen, erklärt die Wittener Behörde.
Die Erklärung soll möglichst über das Steuerportal Elster abgegeben werden oder mithilfe anderer PC-Software, die Fachfirmen bereitstellen. Wer überhaupt keinen Zugang zum Internet hat, kann auch Papiervordrucke nutzen, die das Finanzamt an der Ruhrstraße zur Verfügung stellt: 02302/9210, Mail: Service-5348@fv.nrw.de