Witten. Die Grundsteuerreform ist für Hauseigentümer je nach Besitz mit größerem Aufwand verbunden. Warum ein Wittener Steuerberater sie kritisiert.

Kritik an der Grundsteuerreform gibt es von verschiedenen Seiten. Haus & Grund sprach schon im vergangenen Jahr von einem „Bürokratiemonster“.

Steuerberater in Witten bildet eigene Arbeitsgruppe

Der Wittener Steuerberater Dirk Aufermann sieht in dem Verfahren ein Ungleichgewicht, „weil die Eigentümer lediglich vier Monate Zeit haben, ihre Erklärung abzugeben, den Finanzbehörden bleiben anschließend zwei Jahre, um die Unterlagen zu bearbeiten“.

Denn erst im Jahr 2025 schlägt die Neuberechnung auch durch. Bis dahin werden die Behörden Daten und Unterlagen sichten und einen neuen Einheitswert festlegen.

Um für die Mehrbelastung gewappnet zu sein, haben Büros wie das von Aufermann eine eigene Arbeitsgruppe gebildet, die sich speziell mit dem Thema befasst. Seine Mandanten habe er auch schon eigens über die anstehende Erklärung informiert, so der Steuerexperte.

„Große Hürde gerade für ältere Menschen“

Seine Berufskollegin Nicole Hermes befürchtet, dass die meisten Eigentümerinnen und Eigentümer noch gar nicht wissen, was auf sie zukommt. Vom jeweiligen Besitz hängt nicht zuletzt der Aufwand ab, alle Unterlagen zusammenzustellen. Gerade ältere Menschen, die nicht digital unterwegs sind, stehen vor einer großen Hürde, so Hermes. Ihnen werde keine andere Wahl bleiben, als sich entweder selbst dann doch beispielsweise beim Steuerprogramm „Elster“ anzumelden oder sich mit einer Steuerkanzlei in Verbindung zu setzen.