Witten. Was bewegte die Wittener 2022 und was wünschen sie sich für 2023? Sechs Menschen erzählen von ihren Erlebnissen. Auch die Adriaküste zählt dazu.
Zum Jahreswechsel lassen viele Menschen die vergangenen zwölf Monate Revue passieren. Was lief gut? Was war nicht so schön? Gleichzeitig gibt es natürlich wieder die guten Vorsätze für das neue Jahr. Die Redaktion hat sich in der City einmal umgehört, wie die Wittenerinnen und Wittener 2022 erlebt haben und was sie sich für 2023 wünschen.
Nicole Becherau möchte das Jahr am liebsten so schnell wie möglich vergessen. Im Privaten lief es nicht so wie gewünscht. Kurz vor Weihnachten hat sich die 50-Jährige von ihrem Partner getrennt. „Ich hoffe einfach, dass 2023 wieder alles besser läuft“, sagt die Frau, die in dieser schwierigen Zeit viel Unterstützung von ihren vier Kindern erhalten hat. „Außerdem wünsche ich mir, dass meine Eltern auch im nächsten Jahr gesund bleiben.“
Wittener lebt jetzt in der Schweiz
Positiver blickt Michael Jedamzik auf die letzten zwölf Monate zurück. Der 54-Jährige lebt seit 17 Jahren in der Schweiz und ist zwischen den Jahren für ein paar Tage in seine Heimat nach Witten zurückgekehrt. „Es war schön, hier mal wieder ein paar alte Freunde zu treffen“, sagt er. „Insgesamt war es ein Topjahr für mich. Ich bin gesund und das ist das Wichtigste.“ Auch vom Jahreswechsel erhofft er sich nur Gutes. „2023 wird ein tolles Jahr. Man muss in Zeiten wie diesen doch positiv bleiben. Es wird immer besser werden.“
Darauf hofft auch Julia Müller. „Es wäre schön, wenn alles ein bisschen stressfreier wird“, sagt die 36-Jährige. Zuletzt hat der zweifachen Mutter – wie so vielen – vor allem die Grippewelle zu schaffen gemacht. Auch der Krieg in der Ukraine beschäftigt sie. „Das ist schon schlimm. Die Kinder bekommen das zum Glück nicht mit. Ich will, dass sie auch in Zukunft sorgenfrei aufwachsen können.“ Es gab aber auch positive Momente. „Der Sommer war wirklich schön.“ So ist sie mit ihrer Familie in den Urlaub geflogen. „Für meinen dreijährigen Sohn war es der erste Flug.“ Für den kommen Sommer ist wieder eine Reise geplant.
Urlaub an Adriaküste war das Highlight
An ihren letzten Urlaub erinnert sich eine andere Julia, die wir in der Stadt treffen, ebenfalls gerne zurück. „Ich war im Sommer für drei Wochen an der Adriaküste und konnte mal so richtig abschalten“, sagt die 34-Jährige. Das hatte sie auch nötig, da sie einige Tiefen durchstehen musste. „Leider gab es in meinem Umfeld viele Krankheits- und auch Sterbefälle.“ Für 2023 hofft sie deshalb wieder auf mehr Normalität. „Ich wünsche mir einfach wieder einen ganz normalen Alltag.“
Ein für sich sehr positives Fazit zieht Claus Hufen. „Ich habe ein recht schönes Leben und kann wirklich nicht klagen“, sagt der 72-Jährige. Was ihm allerdings Sorge bereitet, ist die derzeitige Lage in der Welt. „Ich kann es nicht verstehen, dass es seit Jahren so viele Probleme gibt und die Politik nichts dagegen unternimmt“, so der ehemalige Inhaber eines Handwerksbetriebs.
Er selbst könne die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zwar gut abfedern, da es ihm finanziell gut gehe. „Menschen, die wenig verdienen, tun mir aber leid. Es darf in Deutschland nicht sein, dass alte Menschen eine so geringe Rente haben, dass sie Flaschen sammeln müssen“, sagt Hufen. Er hoffe, dass die Politik sie im neuen Jahr mehr unterstützt.
Rolf Schwake hat ein „anstrengendes und stressiges“ Jahr hinter sich. Dennoch will er optimistisch ins neue Jahr starten. „Ich hoffe auf mehr Ruhe und Gelassenheit“, sagt der 60-Jährige – auch wenn er weiß, dass die Folgen des Krieges wohl ebenfalls weiter spürbar sein werden. „Der Krieg ist fürchterlich, aber auch das müssen wir verkraften.“ Ob es am Ende die großen oder kleinen Träume sind: Der Wunsch nach weniger Sorgen und Stress verbindet alle Wittenerinnen und Wittener.