Witten. Was bewegte Wittener 2019 und was wünschen sie sich für 2020? Acht Menschen erzählen von besonderen Erlebnissen. Christine Kock von Hund Bambi.

Ein neues Jahr beginnt. Eine Zeit, in der viele auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicken, Bilanz ziehen. Was war gut, was war schlecht 2019? Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr? Die Redaktion hat acht Wittener gefragt und folgende Antworten bekommen.

Für Alicia Toplar war es ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Tiefen, weil die 18-Jährige geliebte Menschen verloren hat – darunter ihren Onkel, der viel zu früh gestorben ist. Aber die Schülerin blickt positiv nach vorne: „Es sind auch gute Dinge passiert. Ich habe meinen Führerschein gemacht, das gehört zu den sehr positiven Erlebnissen“. Auch ins nächste Jahr blickt Alicia optimistisch: „Ich freue mich drauf. Es steht im Frühling ein weiteres großes Ereignis an, denn ich werde mein Abitur machen“. Wichtig sei ihr vor

Alicia Toplar (18) freut sich auf das neue Jahr: „Es steht im Frühling ein weiteres großes Ereignis an, denn ich werde mein Abitur machen.“
Alicia Toplar (18) freut sich auf das neue Jahr: „Es steht im Frühling ein weiteres großes Ereignis an, denn ich werde mein Abitur machen.“ © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

allem, auch 2020 viel Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.

Für Rolf Bauer war 2019 „alles wie immer, denn in meinem Alter passiert ja nicht mehr so viel“. Der 76-Jährige ist trotz schmerzender Hüfte guter Dinge. Was er für das Jahr 2020 plant? „So etwas wie Vorsätze habe ich schon lange nicht mehr. Ich höre sowieso nicht mit dem Rauchen auf“, sagt der Wittener schmunzelnd, der schon über 40 Jahre in der Wittener Innenstadt lebt. Doch einen Wunsch hat Rolf Bauer: „Eine Welt mit weniger Egoisten und Selbstverliebten, das wäre gut!“

Der neue Freund hat vier Pfoten

Der Annener Robin Weidler hat sich 2019 einen langersehnten Traum erfüllt. Er hat sich einen sportlichen VW Polo in der Farbe Weiß zugelegt. Der Industriemechaniker liebt Autos. Und auch seine Wünsche für 2020 haben etwas mit seinem Hobby zu tun: „Der Übergang zur Elektromobilität sollte langsamer verlaufen. Anstatt den Menschen mit Hilfe von Verboten E-Autos aufzudrängen, sollte man sie lieber wirklich von dieser neuen Technik überzeugen“, sagt Robin. Strenge Regeln würden einem die Lust auf E-Mobilität vermiesen, meint der 20-Jährige.

Christine Kock hat ein hartes Jahr hinter sich. „Doch mein Mischlingshund Bambi spendet mir Kraft in schwierigen Zeiten.“
Christine Kock hat ein hartes Jahr hinter sich. „Doch mein Mischlingshund Bambi spendet mir Kraft in schwierigen Zeiten.“ © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Kein Fan von Autos, dafür aber von Tieren, ist Christine Kock. Die 58-Jährige hatte bis September eigentlich ein ganz gutes Jahr. Doch als sie im September einen wichtigen Menschen verlor, nahm ihr Jahr eine negative Wendung. Bald nahte aber ein Lichtblick. Bei einer Hagener Tierschutzorganisation fand Christine einen neuen Freund auf vier Pfoten. Der Mischlingshund Bambi spendet ihr jetzt Kraft in schwierigen Zeiten.

Wenn sie in den Urlaub fährt, kümmert sich Tochter Sabine Orzel um den Vierbeiner. „Ich habe Bambi bereits sehr ins Herz geschlossen“, erzählt die 27-Jährige. Der Hund gäbe ihr und ihrer Mutter die nötige Entspannung in stressigen Zeiten. Für das neue Jahr wünscht sich die junge Wittenerin, dass sie schnell eine schöne Bleibe findet, denn sie ist momentan auf Wohnungssuche.

Marie-Kristin (6) möchte Ferien auf Gran Canaria machen

Die erste eigene Wohnung hat bei Marie-Kristin Schnittger noch etwas Zeit. Die 6-Jährige ist dieses Jahr in die erste Klasse der Brenschenschule gekommen. „Mir macht Mathe ganz viel Spaß“, erzählt sie strahlend. 2020 will die kleine Wittenerin gerne mit ihren Großeltern Urlaub machen. Am liebsten möchte sie nach Gran Canaria, aber: „In die Berge nach Bayern ist auch okay!“

Marie-Kristin Schnittger wurde in diesem Jahr auf der Wittener Brenschenschule eingeschult. „In die Schule zu kommen, war für mich ein sehr schönes Ereignis. Mir macht Mathe ganz viel Spaß“, erzählt sie.
Marie-Kristin Schnittger wurde in diesem Jahr auf der Wittener Brenschenschule eingeschult. „In die Schule zu kommen, war für mich ein sehr schönes Ereignis. Mir macht Mathe ganz viel Spaß“, erzählt sie. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Eine neue Liebe gefunden hat Andreas Graßhoff. Der 57-Jährige, den es vor Jahren von Witten nach Amerika verschlagen hat, schlendert mit der gebürtigen New Yorkerin Joyce Green durch die Fußgänger-Zone in der Bahnhofstraße. „2019 hat für mich die Wende eingeleitet. Ich habe mich neu gefunden und es geschafft, als kleiner Wittener in der Großstadt New York Fuß zu fassen“, erzählt Graßhoff. Bereits seit fünf Jahren lebt er mitten in New York. Hin und wieder verschlägt es ihn aber wieder nach Witten.

Daniel Ubani hat 2019 vor allem die „Fridays for Future“ - Bewegung beeindruckt. „Es ist gut, dass die jungen Leute etwas tun, denn sie haben in Zukunft die Verantwortung“, meint der Rentner, der ursprünglich aus Nigeria stammt. „Ich würde mir für das neue Jahr wünschen, dass die Menschen auf der ganzen Welt den Mut finden, für die Demokratie zu kämpfen“. Ob kleine oder große Träume – am Ende verbindet alle, dass sie sich vor allem eines wünschen: Gesundheit und Zufriedenheit für 2020.