Witten. Genuss-Experte Dominik Starosta aus Witten hat lange am Rezept getüftelt. Aber nun ist sein Gin „Highscore“ auf dem Markt. Und nicht nur der.
Ein neuer Trend mit alter Tradition: Gin ist derzeit buchstäblich in aller Munde, das Angebot wächst. Nun ist eine neue Sorte hinzukommen, die ein Wittener Genuss-Experte quasi in Handarbeit herstellt: „Highscore“ heißt die Linie, die Dominik Starosta entwickelt hat. Der Name soll dabei nicht nur andeuten, dass dieser Gin ein Volltreffer ist.
Starosta kennt sich aus mit dem Geschäft. 16 Jahre lang war der Einzelhandelskaufmann bei der Brennerei Sonnenschein beschäftigt, wechselte dann vor gut zwei Jahren zum Edeka auf der Dortmunder Stadtkrone, wo er für die Wein- und Spirituosenabteilung verantwortlich ist. Und konnte nun seinen langgehegten Wunsch nach einer eigenen Alkoholika-Linie umsetzen.
Wittener tüftelte lange am eigenen Rezept
Die Nähe zu den Spirituosen hatte der 42-Jährige schon seit seiner Zeit bei den Sonnenscheinern. Oft habe er sich damals mit dem Destilliermeister ausgetauscht. „Er war die Technik, ich die Nase“, sagt der geprüfte Bier-Sommelier – einer von nur 2000 in ganz Deutschland. Mit ihm zusammen tüftelte er dann nach dem Wechsel auch sein erstes Gin-Rezept aus. Warum gerade Gin? „Der ist am interessantesten, die Vielfalt am größten“, erklärt der Wittener. „Denn verändert man dabei nur zwei Zutaten, bekommt man schon ein völlig neues Produkt.“
Starosta schrieb zunächst alle Zutaten auf, die er gerne in seinem Gin schmecken wollte – doch der Brenner winkte ab – es waren viel zu viele. Der Wittener strich seine Liste zusammen, bis schließlich nur noch vier Botanicals, also pflanzliche Zutaten, übrig blieben: Himbeere, Zitronenschale, Pfeffer und Zimt. Dann wurde die Rezeptur probiert, verändert, wieder probiert. So lange, bis der Gin genau so schmeckte, wie er sollte: „Sehr fruchtig mit einer Zitrusnote, und durch den Pfeffer und den Zimt mit einem Wow-Effekt auf der Zunge“, erklärt Starosta stolz. Viele verschiedene Aromen auf einmal also. „Ich wüsste in dieser Art nichts Vergleichbares – es gab kein Vorbild dafür.“
Die erste Charge wurde schließlich in einer Brennerei bei Lüneburg gebrannt und dann in Witten von Hand etikettiert. Das Label hat Starosta selbst entworfen und ausgedruckt – das sah man ihm zunächst auch an. „Inzwischen ist die Druckqualität besser“, versichert der Hobby-Brenner schmunzelnd. Der Stil der Etiketten aber ist gleich geblieben: Retrolook mit einer etwas pixeligen Schrift.
Der Name „Highscore“ ist Programm
Das hat seinen Grund. Denn der Name „Highscore“ ist bei Starosta Programm. „Vom Gamer für Gamer“, so preist der passionierte Videospieler seine Spirituosen-Linie an. „A drink to the past“, so lautet der Slogan – eine Anspielung auf den Spieleklassiker „The Legend of Zelda – a Link to the Past.“
Aber warum braucht es einen besonderen Gin für Spieler? Die Gamer, die wie er mit dem C64 aufgewachsen sind, seien schließlich inzwischen erwachsen geworden, erklärt Starosta. Und die wollten beim Zocken mit Joystick und Konsole nicht immer nur Energydrinks trinken. „Doch da gab es nichts“, so der Wittener. Diese Lücke wollte er schließen. Doch wie muss ein Gin für Gamer schmecken? „Vor allem lecker“, sagt Starosta lächelnd. Der „Highscore“ sei deshalb etwas für jeden. „In jedem von uns steckt ein Gamer.“ Und die Resonanz sei sehr ermutigend gewesen. „Es läuft gut an.“
So bekommt man den Gin
Highscore-Gin und Arcade-Vodka kosten jeweils 24,99 für den halben Liter. Flaschen aus der veränderlichen HTML-Linie (also Rum und Whisky) kosten 39,99.
Erhältlich sind die Produkte in Witten bislang im Vinorium Weinhandel, Wullener Feld 9i, in Hattingen-Blankenstein im Café Z, Hauptstraße 1, in Hagen in der Weinhandlung Steinbach, Unternahmerstraße 17 und im Edeka auf der Stadtkrone-Ost in Dortmund, Lissaboner Allee 7. Hier ist Dominik Starosta auch zumeist anzutreffen.
Außerdem können sich Interessierte über seine Seite pixeldrinks.de oder per Mail info@pixeldrinks mit ihm in Verbindung setzen und ihre Bestellung aufgeben.
+++Keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht’s zu unserem kostenlosen Newsletter+++
Aber nicht jeder mag Gin. Auch deshalb hat das Ein-Mann-Unternehmen „Pixeldrinks“ nun zusätzlich Rum, Whisky und Wodka im Programm, wobei der Single Malt Whisky auch nach Starostas Gusto verändert worden ist. Einem hat er den letzten Schliff verpasst, indem er ihn für ein halbes Jahr in einem Holzfass lagerte, das zuvor mit Bier aromatisiert worden war. Einer mit Rotwein-Finish lagerte gar ein ganzes Jahr im Fass. Allerdings: Anders als beim Gin und Wodka – die bleiben im Programm – gibt oder gab es von Rum und Whisky nur jeweils 20 Flaschen: wenn weg, dann weg. Denn Starosta will weiter probieren, wenn auch nur nebenberuflich. Rum aus dem Whiskyfass etwa, oder einen Gin mit 64 Prozent. Dafür stand – wen wundert’s – der C64 Pate.