Witten. Er hat seine Freundin mit Nacktfotos und Sex-Videos erpresst. Dafür stand ein 23-jähriger Wittener jetzt vor dem Jugendschöffengericht in Bochum.
Wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und dem Besitz jugendpornografischer Dateien hat das Jugendschöffengericht in Bochum einen 23-jährigen Mann aus Witten zu 14 Monaten Jugendstrafe auf Bewährung und 3000 Euro Geldbuße verurteilt.
Es ging um seine damals 17 Jahre alte Ex-Freundin, die sich 2019 von ihm trennen wollte. Doch der Mann erpresste sie laut Anklage mit ihren Nacktfotos. Er drohte, sie ihren Eltern zu zeigen. So blieb die junge Frau in Kontakt mit ihm und nahm auf sein Verlangen hin auch weitere Nacktvideos auf. Darunter war ein sehr intimes Video, das nach Ansicht der Staatsanwaltschaft den Vorwurf der Vergewaltigung rechtfertigte.
Angeklagter aus Witten legt Geständnis ab
Vor Gericht gestand der Angeklagte alle Anschuldigungen. Er habe der jungen Frau aus Wut gedroht, weil sie ihn betrogen und belogen habe. Als sie das Verhältnis – übrigens eine Fernbeziehung via Internet – beenden wollte, verhinderte er das mit seinen Drohungen.
Insgesamt trafen sich die beiden zwischen Juli 2019 und November 2021 viermal persönlich. Das Opfer schilderte den Richtern, seit einer Hausdurchsuchung beim Angeklagten vor einem Jahr sei endlich Ruhe. Auf einem Tablet waren Nacktfotos und Videos der damals 17-Jährigen gefunden worden. Das trug dem Mann die Anklage wegen des Besitzes von Jugendpornos ein. Vor Gericht entschuldigte sich der Mann bei der jungen Frau. Die Geldstrafe muss er ans Frauenhaus zahlen.