Witten. Im Missbrauchsprozess gegen einen Wittener Physiotherapeuten hat jetzt eine Osteopathin ausgesagt, wie sich dessen Massage auswirken konnte.

Eine Osteopathin hat jetzt im Missbrauchsprozess gegen einen Wittener Physiotherapeuten ausgesagt. Sie lasse sich selbst häufig vom Angeklagten behandeln und schicke auch Patientinnen zu ihm. Beschwerden habe es noch nie gegeben. Der Beschuldigte soll an einer Patientin unter Ausnutzung des Behandlungsverhältnisses mehrfach sexuelle Handlungen vorgenommen haben.

Die damals 30-jährige Frau hatte nach einer Fahrradtour im April 2021 über Schmerzen in den Beinen geklagt. Dazu müssten die Innen- und Außenseite der Oberschenkel bis nah an den Genitalbereich massiert werden, erläuterte die Osteopathin. Die Frau könne das durchaus im Intimbereich gespürt haben, da die Nerven die Massage übertragen. Die Patientin berichtete von drei sexuellen Handlungen des Angeklagten.

Richter: Auch Berufsverbot gegen Wittener möglich, falls sich Vorwürfe bestätigen

Der Mann bestreitet nach wie vor sämtliche Vorwürfe, auch der Frau den Slip heruntergezogen zu haben. Die beiden Verteidiger beantragten die Einholung eines Sachverständigengutachtens zu der Frage, ob es sich bei den angeblichen sexuellen Übergriffen um Sinnestäuschungen gehandelt haben könnte. Für den nächsten Verhandlungstermin sind zwei Zeuginnen geladen, die über einen ähnlichen, früheren Vorfall berichten könnten. Das damalige Strafverfahren gegen den Physiotherapeuten war eingestellt worden.

Der Prozess wird fortgesetzt. Die Richter machten klar, dass ein Berufsverbot möglich sei, sollten sich die Vorwürfe bestätigen.