Witten. .

Ein 44-Jähriger muss sich seit Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Er soll seine Ex-Frau, eine 39-jährige Wittenerin, brutal vergewaltigt haben.

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bochum hatte der ehemalige Wittener und jetzige Marler die Frau im April 2012 im Gästezimmer von Bekannten missbraucht. Dort soll sie sich schlafen gelegt haben. Wenig später soll sich der 44-Jährige in den Raum geschlichen und sie im Schlaf ausgezogen haben. Als die Frau aufwachte, habe sie sich gewehrt, sei aber von ihrem Ex-Mann festgehalten und schließlich brutal vergewaltigt worden, so der Vorwurf.

Der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen, sein Verteidiger ließ aber schon durchblicken, dass der ehemalige Wittener bestreitet, dass es am besagten Tag überhaupt Geschlechtsverkehr zwischen ihm und der 39-Jährigen gab. Laut Gericht gibt es einige entlastende Indizien, aber eben auch mindestens ein massiv belastendes: Auf dem Slip des mutmaßlichen Opfers sind DNA-Spuren des Marlers sichergestellt worden. Das sei ein „sehr weitreichendes Indiz“, machte die Staatsanwältin bereits deutlich. „Es spricht eine Menge dafür, dass es am Tattag zu Geschlechtsverkehr kam.“ Mehr noch: Es spreche eine Menge dafür, dass sich alles so ereignet habe, wie es seine Ex-Frau behaupte.

Richterin Petra Schönenberg-Römer erklärte dem 44-Jährigen eindringlich, dass er - im Falle seiner Schuld - lieber gestehen solle, um eine noch härtere Strafe zu vermeiden. Schon die jetzigen Anklagevorwürfe reichten für eine zweijährige Freiheitsstrafe aus. Ohne Bewährung, betonte die Richterin. Am Montag soll das mutmaßliche Opfer zu Wort kommen. Da niemand bei der angeblichen Tat dabei war, wird es auf ihre Aussagen ankommen. Glaubt ihr die Erste Strafkammer, wird ihr Ex-Mann wohl hinter Gitter müssen.