Witten/Hattingen. Mindestens 18 Monate Großbaustelle erwarten Autofahrer ab Montag zwischen Steinenhaus in Hattingen und Witten-Herbede. Hier alle wichtigen Infos.

Nach der Sperrung ist vor der nächsten Baustelle: Am Montag (31. Oktober) soll der Umbau der Wittener Straße zwischen der Autobahnauffahrt Herbede und dem Steinenhaus in Hattingen beginnen. Für voraussichtlich anderthalb Jahre – also bis Mitte 2024 – müssen Autofahrer mit erheblichen Beeinträchtigungen und Umleitungen leben.

Erst Kanal, dann neue Decke

Für Radfahrer wird laut Straßen NRW „eine parallel führende Umleitungsstrecke“ ausgeschildert. Schon in dieser Woche, seit Dienstag (25. Oktober), werden das „Lichtraumprofil freigeschnitten“ und „punktuell“ Bäume gefällt, wie es in einer Mitteilung heißt. Für diese Arbeiten wird eine „wandernde Verkehrsführung mit Ampelanlage“ eingerichtet.

Das erste Baufeld beginnt am Regenrückhaltebecken in Richtung Herbede. 18 Bauabschnitte liegen auf der Wittener Straße, vier auf der Kämpenstraße. Jedes Stück wird gleich komplett fertig gemacht: Kanal, Schottertragschicht, Asphaltschicht, obendrauf „Binder“ und Fahrbahndecke. Das Straßenwasser fließt in das bereits gebaute Regenrückhaltebecken.

Straßen NRW ist federführend, da es sich um eine Landesstraße handelt, die L 924. Auf Wittener Stadtgebiet wird sie nach der Herbeder Brücke entlang der Ruhr zur Herbeder Straße, die bekanntlich schon seit drei Monaten dicht ist. Zumindest sie soll an diesem Freitag (28. Oktober) wieder freigegeben werden – also kurz bevor die neue Großbaustelle startet.

Stauträchtiges Nadelöhr in Witten

Angekündigt ist der komplette Ausbau des immer wieder stauträchtigen Nadelöhrs zwischen Aral-Tankstelle und Autobahn. Auf dem 1,6 Kilometer langen Teilstück soll es sage und schreibe 22 kleinere Bauabschnitte geben. „Wir legen in der Höhe des neu gebauten Regenrückhaltebeckens los“, sagt Andreas Berg (56), Sprecher von Straßen NRW. Das liegt hinter der Autobahnbrücke am Anfang der Gewerbebetriebe. „Die Baufelder wandern immer wieder von links nach rechts“, sagt Berg. Eine Spur in Richtung Hattingen bleibt aber stets für den Verkehr frei. Die L 924 wird also zur Einbahnstraße.

Die Wittener Straße wird ab Montag (31. Oktober) zur Einbahnstraße in Richtung Hattingen. Die Umleitungsstrecke (lila) führt durchs Hammertal und Sprockhövel.
Die Wittener Straße wird ab Montag (31. Oktober) zur Einbahnstraße in Richtung Hattingen. Die Umleitungsstrecke (lila) führt durchs Hammertal und Sprockhövel. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Der Landesbetrieb gliedert das bisher mit 7,7 Millionen Euro veranschlagte Vorhaben in Teil A, B, C und D. Für A (Straßen- und Kanalbau) zeichnet Straßen NRW verantwortlich, für B (Beleuchtung) die Stadt Witten, für C („Leerrohre für die Energiewende“) die Stadtwerke, für D (Umlegung der Gasleitung) die AVU.

Die seit Jahren marode Fahrbahn der Wittener Straße wird nach Entwässerungsarbeiten und Kamperbach-Verlegung durch die ESW nun mit gut einem Jahr Verspätung erneuert. Auch ein Radweg ist geplant, auf der linken Seite Richtung Hattingen, wo sich Radfahrer schon jetzt über ein schmales Stück entlanghangeln können. Der Radweg wird drei Meter breit und durch ein Hochbord von der Fahrbahn getrennt. Die Straße wird je Richtung vier Meter breit, also etwas breiter als bisher.

In Höhe der Kämpenstraße ist eine Ampel vorgesehen, die mit dem bereits signalisierten Knotenpunkt links zur Autobahn und rechts nach Herbede koordiniert werden soll. Gerade morgens staut sich dort oft der Berufsverkehr Richtung A 43, aber auch am Nachmittag – dann auch in Richtung Hattingen. Ob dies nach dem Umbau besser wird? „Ja, wir versprechen uns davon mehr Leistungsfähigkeit“, sagt Berg, „weil wir dann ja die Kämpenstraße geregelt abführen.“ Rückstaus sind allerdings weiterhin nicht auszuschließen – bei mindestens 19.000 Fahrzeugen täglich.

Umleitungen sind ausgeschildert und betreffen vor allem den Raum Sprockhövel/Durchholz. Sie führen über die L 551 (Im Hammertal), die L 651 (South-Kirkby-Straße/Querspange in Sprockhövel), die L 525 (Wittener Straße Richtung Bommerholz.) und die L 733 (Durchholzer Straße/Vormholzer Straße). Natürlich kann man – etwa aus Richtung Hattingen kommend – auch schon in Sprockhövel auf die Autobahn auffahren, um zum Beispiel schneller nach Witten zu kommen.